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Schwere Komplikation nach Mitomycin-Frühinstillation in die Harnblase
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Published: | June 5, 2018 |
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Einleitung: Die intravesikale Frühinstillation von Mitomycin beim oberflächlichen Harnblasenkarzinom innerhalb von 24 Stunden nach TUR-Blase ist seit 20 Jahren etabliert und wird in den aktuellen Leitlinien empfohlen. Schwere Komplikationen sind sehr selten.
Fallbericht: Wir berichten über eine 74-jährige Patientin, bei der nach Resektion eines multifokalen Urothelkarzinoms der Blase pTa (G1) low grade innerhalb von 24 Stunden postoperativ 40 mg Mitomycin in 40 ml NaCl 0,9 % für 1 Stunde intravesikal instilliert wurde. Nach zunächst komplikationslosem Verlauf stationäre Wiederaufnahme 6 Wochen später wegen Unterbauchschmerzen mit Blasenentleerungsstörung und Restharnbildung. Sonographisch fand sich geringe perivesikale Flüssigkeit, eine erstgradige Nierenbeckendilatation beidseits sowie im Zystogramm ein kleines Paravasat links dorsal. Es erfolgte eine Katheterdrainage der Harnblase für 4 Wochen sowie eine antibiotische Therapie. Wegen zunehmender Harnstauungsniere links wurde dann ein CT-Abdomen/Becken durchgeführt, was ein Urinom im kleinen Becken links ergab sowie eine deutliche Harnstauungsniere links. Zystogramm und Zystoskopie wiesen eine persistierende Blasenperforation (0,5 cm) an der Hinterwand links nach. Bei der operativen Revision fanden wir eine massive fibrinöse Nekrose des perivesikalen Fettgewebes mit ulzerierender Blasenperforation sowie eine distale Ureternekrose links. Es erfolgte eine Blasenteilresektion mit Harnleiterneueinpflanzung mittels eines Boari-Lappens.
Schlussfolgerung: Bei unserem Fall handelt es sich um eine sehr seltene Komplikation nach intravesikaler Mitomycin-Frühinstillation (Clavien-Dindo Grad IIIb). Unsere Literaturrecherche ergab 15 ähnliche Fälle seit 2000. Die schweren Komplikationen können auch lebensbedrohlich sein. Soweit bekannt, waren diese Patienten hierüber präoperativ nicht aufgeklärt, was jedoch zu empfehlen ist.