Article
Ermittlung des Ernährungsstatus bei krebskranken Kindern und Jugendlichen bei Diagnose
Search Medline for
Authors
Published: | May 6, 2016 |
---|
Outline
Text
Hintergrund: Kinder mit einer malignen Erkrankung leiden häufig unter Gewichtsverlust, Ernährungsproblemen und Nährstoffmangel. Sowohl die Tumorerkrankung als auch Nebenwirkungen der multimodalen Therapie können zu einer Malnutrition beitragen. Obwohl die Auswirkungen insbesondere bei kachektischen Patienten den weiteren Krankheitsverlauf und die Heilungsrate entscheidend beeinflussen können (M Tisdale, 2009), gibt es weltweit in der pädiatrischen Onkologie noch kein standardisiertes Vorgehen, wann eine Ernährungstherapie bei krebskranken Kindern sinnvoll ist. Dies liegt insbesondere an fehlenden Daten bezüglich der Körperzusammensetzung von krebskranken Kindern bei Diagnose sowie im Verlauf der Therapie.
Hypothese: Es ist davon auszugehen, dass die Körperzusammensetzung krebskranker Kinder bereits zum Diagnosezeitpunkt verändert ist.
Methoden: Die Körperzusammensetzung wurde mittels Impedanzanalyse sowie anthropometrischer Daten (Gewicht, Körperlänge, Armumfang) bestimmt. Die Kinder wurden nach den Krebserkrankungen in Gruppen eingeteilt. Dies erlaubt eine Aussage über den Einfluss der Krebserkrankung selbst und über die Körperzusammensetzung.
Ergebnisse: Bei 30 Kindern wurde der Ernährungsstatus ermittelt; 7 (5m/2w) mit Ewing-Sarkom, 1 (m) mit Osteosarkom, 10 (6w/4m) mit einer akuten Leukämie, 3 (1w/2m) mit einer akuten myeloischen Leukämie, 6 mit Lymphom (4m/2w), 3 (m) mit sonstigen Krebsarten. Das Alter der Kinder betrug: 13 ± 4 Jahren. Im Vergleich zu Normwerten für gesunden Kindern zeigte sich weder ein Unterschied in den anthropometrischen Daten noch in den Werten für die Körperzusammensetzung (Fettmasse 21 ± 27%, Magermasse 43 ± 24 kg, BMI 49 ± 34). Auch in der Analyse nach der Krebsart war keine Abweichung zu erkennen.
Schlussfolgerung: Die Werte lassen keinen Unterschied zu gesunden Kindern erkennen. Eine einmalige Erhebung der Körperzusammensetzung bei Diagnose ist somit nicht ausreichend, sie dient vielmehr als Referenz. Es ist zu empfehlen, den Ernährungsstatus der Kinder im Verlauf der Therapie erneut zu bestimmen, um eine Malnutrition rechtzeitig zu erkennen und ihr entgegen zu wirken.