gms | German Medical Science

Süddeutscher Kongress für Kinder- und Jugendmedizin

65. Jahrestagung der Süddeutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin gemeinsam mit der Süddeutschen Gesellschaft für Kinderchirurgie und dem Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e. V. – Landesverband Hessen

20. - 21.05.2016, Bad Nauheim

Ermittlung des Ernährungsstatus bei krebskranken Kindern und Jugendlichen bei Diagnose

Meeting Abstract

  • presenting/speaker C. Elzer - Universitätsmedizin Mainz, Mainz, Deutschland
  • K. Ghanem - Universitätsmedizin Mainz, Mainz, Deutschland
  • J. Spiekermann - Kinderklinik Hamm, Hamm, Deutschland
  • H. Jürgens - Universitätsklinik für Kinder- und Jugendmedizin Münster, Kinderonkologie, Münster, Deutschland
  • M. Frühwald - Klinik für Kinder- und Jugendliche am Klinikum Augsburg, Augsburg, Deutschland
  • J. Bauer - Helios Dr. Horst Schmidt Klinik, Neonatologie, Wiesbaden, Deutschland

Süddeutscher Kongress für Kinder- und Jugendmedizin. 65. Jahrestagung der Süddeutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin gemeinsam mit der Süddeutschen Gesellschaft für Kinderchirurgie und dem Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e.V. – Landesverband Hessen. Bad Nauheim, 20.-21.05.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16sgkjP37

doi: 10.3205/16sgkj42, urn:nbn:de:0183-16sgkj421

Veröffentlicht: 6. Mai 2016

© 2016 Elzer et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Hintergrund: Kinder mit einer malignen Erkrankung leiden häufig unter Gewichtsverlust, Ernährungsproblemen und Nährstoffmangel. Sowohl die Tumorerkrankung als auch Nebenwirkungen der multimodalen Therapie können zu einer Malnutrition beitragen. Obwohl die Auswirkungen insbesondere bei kachektischen Patienten den weiteren Krankheitsverlauf und die Heilungsrate entscheidend beeinflussen können (M Tisdale, 2009), gibt es weltweit in der pädiatrischen Onkologie noch kein standardisiertes Vorgehen, wann eine Ernährungstherapie bei krebskranken Kindern sinnvoll ist. Dies liegt insbesondere an fehlenden Daten bezüglich der Körperzusammensetzung von krebskranken Kindern bei Diagnose sowie im Verlauf der Therapie.

Hypothese: Es ist davon auszugehen, dass die Körperzusammensetzung krebskranker Kinder bereits zum Diagnosezeitpunkt verändert ist.

Methoden: Die Körperzusammensetzung wurde mittels Impedanzanalyse sowie anthropometrischer Daten (Gewicht, Körperlänge, Armumfang) bestimmt. Die Kinder wurden nach den Krebserkrankungen in Gruppen eingeteilt. Dies erlaubt eine Aussage über den Einfluss der Krebserkrankung selbst und über die Körperzusammensetzung.

Ergebnisse: Bei 30 Kindern wurde der Ernährungsstatus ermittelt; 7 (5m/2w) mit Ewing-Sarkom, 1 (m) mit Osteosarkom, 10 (6w/4m) mit einer akuten Leukämie, 3 (1w/2m) mit einer akuten myeloischen Leukämie, 6 mit Lymphom (4m/2w), 3 (m) mit sonstigen Krebsarten. Das Alter der Kinder betrug: 13 ± 4 Jahren. Im Vergleich zu Normwerten für gesunden Kindern zeigte sich weder ein Unterschied in den anthropometrischen Daten noch in den Werten für die Körperzusammensetzung (Fettmasse 21 ± 27%, Magermasse 43 ± 24 kg, BMI 49 ± 34). Auch in der Analyse nach der Krebsart war keine Abweichung zu erkennen.

Schlussfolgerung: Die Werte lassen keinen Unterschied zu gesunden Kindern erkennen. Eine einmalige Erhebung der Körperzusammensetzung bei Diagnose ist somit nicht ausreichend, sie dient vielmehr als Referenz. Es ist zu empfehlen, den Ernährungsstatus der Kinder im Verlauf der Therapie erneut zu bestimmen, um eine Malnutrition rechtzeitig zu erkennen und ihr entgegen zu wirken.