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22. Jahrestagung der Gesellschaft der Augenärzte Sachsen-Anhalts und Thüringens (SATh 22)

05.09. - 06.09.2014, Magdeburg

Kraniale 7 Tesla Magnetresonanztomografie zur Darstellung entzündlicher Gefäßveränderungen bei Patienten mit Morbus Horton

Meeting Abstract

  • C. Goll - Universitäts-Augenklinik Magdeburg
  • M. Thormann - Universitätsklinik für Radiologie Magdeburg
  • W. Hofmüller - Universitäts-Augenklinik Magdeburg
  • J. Ricke - Universitätsklinik für Radiologie Magdeburg
  • W. Behrens-Baumann - Universitäts-Augenklinik Magdeburg
  • T. Bley - Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie am Universitätsklinikum Würzburg
  • M.B. Hoffmann - Universitäts-Augenklinik Magdeburg; Center for Behavioral Brain Sciences Magdeburg
  • O. Speck - Center for Behavioral Brain Sciences Magdeburg; Abteilung Biomedizinische Magnetresonanz am Institut für Experimentelle Physik Magdeburg; Leibniz Institut für Neurobiologie Magdeburg

Gesellschaft der Augenärzte Sachsen-Anhalts und Thüringens. 22. Jahrestagung der Gesellschaft der Augenärzte Sachsen-Anhalts und Thüringens. Magdeburg, 05.-06.09.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14sath45

doi: 10.3205/14sath45, urn:nbn:de:0183-14sath456

Published: September 4, 2014

© 2014 Goll et al.
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Hintergrund: Die Temporalisbiopsie gilt als diagnostischer Goldstandard der Riesenzellarteriitis (RZA; Morbus Horton), wobei falsch negative Befunde durch das segmentale Befallsmuster bedingt sein können. Eine zügige Diagnose und Einleitung einer systemischen Hochdosiskortisonbehandlung sind essentiell zur Vermeidung schwerwiegender Komplikationen. Die Magnetresonanztomographie (MRT) als Option der nicht-invasiven Diagnostik ist seit Jahren Gegenstand der Forschung. Die Nachweisbarkeit von Vaskulitiszeichen im Rahmen einer RZA ist unter Verwendung von Magnetfeldstärken von 1,5 Tesla (T) und 3 T bereits untersucht worden. Die Verfügbarkeit höherer Magnetfeldstärken wirft die Frage nach einem möglichen diagnostischen Vorteil dieser MRT Methode auf. Ziel der Studie war die Untersuchung der Darstellbarkeit entzündlicher Gefäßveränderungen der kranialen oberflächlichen Arterien mit 7 T MRT.

Methoden: Zwischen Juni 2011 und November 2012 erhielten drei Patienten mit klinischem Verdacht auf eine RZA eine T1-gewichtete, kontrastmittelgestützte MRT Untersuchung bei 3 T und 7 T. Die Diagnosesicherung erfolgte anschließend histologisch durch Temporalisbiopsie.

Ergebnisse: Die gesamte kraniale Zirkumferenz konnte zur Beurteilung des Befallsmusters und Biopsieplanung untersucht werden. Bei allen drei Patienten ließen sich sowohl mit dem 3 T- als auch mit dem 7 T-Verfahren entzündliche Gefäßveränderungen oberflächlicher Arterien, das heißt Verdickungen der Gefäßwand und Kontrastmittelaufnahme, nachweisen. Dabei war die Abbildungsqualität bei einer Magnetfeldstärke 7 T subjektiv besser und die Entzündungsherde deutlicher sichtbar.

Schlussfolgerung: Die kontrastmittelgestützte 7 T MRT Untersuchung verspricht eine erhöhte Empfindlichkeit bei der Diagnostik von Morbus Horton. Zur quantitativen Erfassung des Empfindlichkeitsgewinns bedarf es weiterer Studien mit größeren Fallzahlen.