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Kraniale 7 Tesla Magnetresonanztomografie zur Darstellung entzündlicher Gefäßveränderungen bei Patienten mit Morbus Horton
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Veröffentlicht: | 4. September 2014 |
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Hintergrund: Die Temporalisbiopsie gilt als diagnostischer Goldstandard der Riesenzellarteriitis (RZA; Morbus Horton), wobei falsch negative Befunde durch das segmentale Befallsmuster bedingt sein können. Eine zügige Diagnose und Einleitung einer systemischen Hochdosiskortisonbehandlung sind essentiell zur Vermeidung schwerwiegender Komplikationen. Die Magnetresonanztomographie (MRT) als Option der nicht-invasiven Diagnostik ist seit Jahren Gegenstand der Forschung. Die Nachweisbarkeit von Vaskulitiszeichen im Rahmen einer RZA ist unter Verwendung von Magnetfeldstärken von 1,5 Tesla (T) und 3 T bereits untersucht worden. Die Verfügbarkeit höherer Magnetfeldstärken wirft die Frage nach einem möglichen diagnostischen Vorteil dieser MRT Methode auf. Ziel der Studie war die Untersuchung der Darstellbarkeit entzündlicher Gefäßveränderungen der kranialen oberflächlichen Arterien mit 7 T MRT.
Methoden: Zwischen Juni 2011 und November 2012 erhielten drei Patienten mit klinischem Verdacht auf eine RZA eine T1-gewichtete, kontrastmittelgestützte MRT Untersuchung bei 3 T und 7 T. Die Diagnosesicherung erfolgte anschließend histologisch durch Temporalisbiopsie.
Ergebnisse: Die gesamte kraniale Zirkumferenz konnte zur Beurteilung des Befallsmusters und Biopsieplanung untersucht werden. Bei allen drei Patienten ließen sich sowohl mit dem 3 T- als auch mit dem 7 T-Verfahren entzündliche Gefäßveränderungen oberflächlicher Arterien, das heißt Verdickungen der Gefäßwand und Kontrastmittelaufnahme, nachweisen. Dabei war die Abbildungsqualität bei einer Magnetfeldstärke 7 T subjektiv besser und die Entzündungsherde deutlicher sichtbar.
Schlussfolgerung: Die kontrastmittelgestützte 7 T MRT Untersuchung verspricht eine erhöhte Empfindlichkeit bei der Diagnostik von Morbus Horton. Zur quantitativen Erfassung des Empfindlichkeitsgewinns bedarf es weiterer Studien mit größeren Fallzahlen.