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Ein neues Konzept der linsenchirurgischen Presbyopiekorrektur
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Published: | January 13, 2023 |
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Bisherige Konzepte zur Presbyopiekorrektur im Rahmen linsenchirurgischer Eingriffe basieren zumeist auf einer Aufteilung des einfallenden Lichts auf mehrere Brennpunkte, um so eine weitgehende Brillenunabhängigkeit im Fern-, Intermediär- und Nahbereich zu ermöglichen. Die Aufteilung der Lichtmenge birgt jedoch auch potentielle Nachteile wie die Reduktion des Kontrastsehens oder das gehäufte Auftreten photischer Phänomene.
Das optische Konzept der neuartigen Lumina®-IOL verlässt die bisherigen Ansätze der Lichtaufteilung und arbeitet nach dem Prinzip der Alvarez-Linse. Hierbei bewegen sich zwei Linsenelemente mit einer Freiformgeometrie gegenläufig zueinander, woraus eine kontinuierliche Brechkraftänderung des Gesamtsystems resultiert. Beide Linsenelemente sind über die Haptik miteinander verbunden. Anders als konventionelle Intraokularlinsen wird die Lumina standardmäßig im Sulcus ciliaris platziert, wo auf sie die Bewegung des Ziliarmuskels übertragen wird.
Erste Studienergebnisse aus Spanien zeigen ein vielversprechendes Potential mit hoher Patientenzufriedenheit. Es wurde eine Erhöhung der Brechkraft um bis zu 3 dpt auf Brillenebene und damit ein nahtloser Übergang zwischen Fern- und Nahsehbereich erzielt. Das Auftreten photischer Phänomene entsprach dabei dem einer monofokalen Linse.
Die Lumina-IOL besitzt seit 2021 ein CE-Kennzeichen und wird seit Mitte dieses Jahres in Deutschland im Rahmen eines multizentrischen Post-Market-Clinical-Follow-Up implantiert.