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Technik und Ergebnisse der tiefen vorderen lamellären Keratoplastik (DALK)
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Published: | November 28, 2012 |
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Hintergrund: Die vordere lamelläre Keratoplastik fristete im letzten Jahrhundert ein Nischendasein, während die perforierende Keratoplastik (pKPL) ihre Erfolge feierte. Ursache hierfür waren die im Vergleich mit der perforierenden Technik zumeist schlechteren Visusergebnisse aufgrund des flächigen Stroma-Stroma-Interfaces zwischen Spender- und Empfängerhornhaut nach vorderer lamellärer Keratoplastik. Neue Präparationstechniken erlauben nun, das erkrankte Hornhautstroma komplett bis zur gesunden Descemet’schen Membran/Endothel zu entfernen und durch eine gesunde Spenderlamelle zu ersetzen (tiefe lamelläre Keratoplastik = DALK). Hierdurch entsteht ein Interface von höchster optischer Qualität zwischen Descemet’scher Membran des Empfängers und Hornhautstroma des Spenders.
Methoden: Die Technik der DALK (big bubble) wird dargestellt. Ergebnisse einer retrospektiven Auswertung (Visus, Astigmatismus, Endothelzellverlust) nach DALK werden vorgestellt.
Ergebnisse: 12 Monate nach DALK stieg der bestkorrigierte Visus im Durchschnitt von 0,16 auf 0,5 an. Ein operationsbedingter Endothelzellverlust nach einem Monat blieb in den Folgemonaten konstant um 17%. Der Astigmatismus reduzierte sich im Mittel von 7,09 +/- 3,13 D präoperativ auf 4,13 +/- 2,41 D 12 Monate nach DALK.
Schlussfolgerung: Die Ergebnisse nach DALK sind in Bezug auf Visus und Astigmatismus denen nach pKPL vergleichbar. Der deutlich geringere Verlust an Hornhautendothelzellen direkt während der Operation aber auch im postoperativen Verlauf und das fehlende Risiko einer immunologischen Transplantatreaktion der Endothelzellen führen jedoch zu einem deutlich verlängerten Transplantatüberleben nach DALK. Diese Vorteile machen die DALK zur Standardform der Keratoplastik bei ektatischen Hornhauterkrankungen und anderen Stromaerkrankungen mit gesundem Hornhautendothel.