gms | German Medical Science

Jahrestagung der Sächsischen Augenärztlichen Gesellschaft 2012

Sächsische Augenärztliche Gesellschaft

30.11. - 01.12.2012, Leipzig

Technik und Ergebnisse der tiefen vorderen lamellären Keratoplastik (DALK)

Meeting Abstract

Suche in Medline nach

  • Björn Bachmann - Erlangen
  • S. Riss - Erlangen
  • F. E. Kruse - Erlangen

Sächsische Augenärztliche Gesellschaft. Jahrestagung 2012 der Sächsischen Augenärztlichen Gesellschaft. Leipzig, 30.11.-01.12.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12sag23

doi: 10.3205/12sag23, urn:nbn:de:0183-12sag237

Veröffentlicht: 28. November 2012

© 2012 Bachmann et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Hintergrund: Die vordere lamelläre Keratoplastik fristete im letzten Jahrhundert ein Nischendasein, während die perforierende Keratoplastik (pKPL) ihre Erfolge feierte. Ursache hierfür waren die im Vergleich mit der perforierenden Technik zumeist schlechteren Visusergebnisse aufgrund des flächigen Stroma-Stroma-Interfaces zwischen Spender- und Empfängerhornhaut nach vorderer lamellärer Keratoplastik. Neue Präparationstechniken erlauben nun, das erkrankte Hornhautstroma komplett bis zur gesunden Descemet’schen Membran/Endothel zu entfernen und durch eine gesunde Spenderlamelle zu ersetzen (tiefe lamelläre Keratoplastik = DALK). Hierdurch entsteht ein Interface von höchster optischer Qualität zwischen Descemet’scher Membran des Empfängers und Hornhautstroma des Spenders.

Methoden: Die Technik der DALK (big bubble) wird dargestellt. Ergebnisse einer retrospektiven Auswertung (Visus, Astigmatismus, Endothelzellverlust) nach DALK werden vorgestellt.

Ergebnisse: 12 Monate nach DALK stieg der bestkorrigierte Visus im Durchschnitt von 0,16 auf 0,5 an. Ein operationsbedingter Endothelzellverlust nach einem Monat blieb in den Folgemonaten konstant um 17%. Der Astigmatismus reduzierte sich im Mittel von 7,09 +/- 3,13 D präoperativ auf 4,13 +/- 2,41 D 12 Monate nach DALK.

Schlussfolgerung: Die Ergebnisse nach DALK sind in Bezug auf Visus und Astigmatismus denen nach pKPL vergleichbar. Der deutlich geringere Verlust an Hornhautendothelzellen direkt während der Operation aber auch im postoperativen Verlauf und das fehlende Risiko einer immunologischen Transplantatreaktion der Endothelzellen führen jedoch zu einem deutlich verlängerten Transplantatüberleben nach DALK. Diese Vorteile machen die DALK zur Standardform der Keratoplastik bei ektatischen Hornhauterkrankungen und anderen Stromaerkrankungen mit gesundem Hornhautendothel.