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Risikofaktoren und Biomarker für das Auftreten einer Uveitis bei juveniler idiopathischer Arthritis (JIA): Daten aus der Inzeptionskohorte von Patienten mit neu diagnostizierter JIA (ICON-Studie)
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Published: | February 2, 2017 |
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Zielsetzung: In dieser Studie wurde der prognostische Wert von demographischen Faktoren und Labor-Biomarkern für das Auftreten einer Uveitis bei Patienten mit juveniler idiopathischer Arthritis (JIA) analysiert.
Methoden: JIA-Patienten wurden im ersten Jahr nach Krankheitsbeginn in ICON eingeschlossen. Demographische, klinische (z.B. JIA-Subgruppe, Alter bei JIA-Beginn) und Labor-Parameter (antinukleäre Antikörper, Rheuma-Faktor, HLA-B27) wurden dokumentiert. In Serumproben (Studienbeginn, 3-monatliche Visiten im ersten Jahr, danach alle 6 Monate) wurden die S100A12-Werte (ELISA) bestimmt. Der Einfluss der demographischen, klinischen, therapeutischen und Labor-Parameter auf das Auftreten einer Uveitis wurde mittels multivariater Cox-Regressionsanalyse untersucht.
Ergebnisse: Insgesamt wurden 957 Patienten in die Studie eingeschlossen (67,1% weiblich, 56,6% ANA positiv, mittleres Alter bei JIA-Beginn 7,1±4,6 Jahre). Eine Uveitis trat bei 61 Patienten vor Einschluss in ICON auf, bei weiteren 60 Patienten danach (mittlere Nachbeobachtung 39 Monate). Frühes JIA-Manifestationsalter (HR 1,19, p<0,0001), oligoartikulärer Verlauf (HR 1,22, p<0,0001) und ANA-Positivität (HR 2.34, p=0,004) waren signifikante Risikofaktoren für das Auftreten einer Uveitis. Bei Patienten ohne einen Uveitisbeginn vor dem ICON-Einschluss (n=896) waren JADAS3-10-Scores (HR 1,05, p=0,031), S100A12-Werte >250 (HR 2,74, p=0,001) und BSG-Werte >20mm/h (HR 2,32, p=0,005) bei Studieneinschluss signifikante Prädiktoren für das Auftreten einer Uveitis während der weiteren Nachbeobachtung. Eine Methotrexat-Therapie reduzierte das Risiko für das Auftreten einer Uveitis signifikant (HR 0,42, p=0,02), während die Behandlung mit Etanercept keinen statistisch signifikanten Effekt aufwies (HR 0,85, p=0,67).
Schlussfolgerungen: Neben demographischen Risikofaktoren können JIA-Aktivitäts-Score und Labor-Biomarker (S100A12, BSG) die Gruppe von JIA Patienten mit einem erhöhten Uveitisrisiko definieren. Biomarker könnten zur Verbesserung der Screening-Empfehlungen beitragen.
Finanzielle Unterstützung: Bundesministerium für Bildung und Forschung; (BMBF, FKZ, 01ER0812). Financial disclosure: AH: Forschungsmittel von Pfizer und Novartis. Honorare von AbbVie, Alimera Sciences, Allergan, MSD Sharp and Dohme, Pfizer, Santen, und Xoma. CT, JK, KW, SS, MN, IL, ML, DF: keine. KM: Forschungsmittel von Pfizer und AbbVie. Honorare von Pfizer, AbbVie, Roche/Chugai, Medac, und Pharm-Allergan.