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179. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

03. - 04.02.2017, Essen

Risikofaktoren und Biomarker für das Auftreten einer Uveitis bei juveniler idiopathischer Arthritis (JIA): Daten aus der Inzeptionskohorte von Patienten mit neu diagnostizierter JIA (ICON-Studie)

Meeting Abstract

  • C. Tappeiner - Bern, Schweiz
  • J. Klotsche - Deutsches Rheuma-Forschungszentrum (DRFZ), Charité, Leibniz Institut, Berlin
  • K. Walscheid - Münster
  • S. Schenck - Deutsches Rheuma-Forschungszentrum (DRFZ), Charité, Leibniz Institut, Berlin
  • M. Niewerth - Deutsches Rheuma-Forschungszentrum (DRFZ), Charité, Leibniz Institut, Berlin
  • I. Liedmann - Deutsches Rheuma-Forschungszentrum (DRFZ), Charité, Leibniz Institut, Berlin
  • M. Lavric - Klinik für Pädiatrische Rheumatologie und Immunologie, Universität Münster
  • D. Föll - Klinik für Pädiatrische Rheumatologie und Immunologie, Universität Münster
  • K. Minden - Deutsches Rheuma-Forschungszentrum (DRFZ), Charité, Leibniz Institut, Berlin
  • A. Heiligenhaus - Münster

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. 179. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. Essen, 03.-04.02.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17rwa027

doi: 10.3205/17rwa027, urn:nbn:de:0183-17rwa0272

Veröffentlicht: 2. Februar 2017

© 2017 Tappeiner et al.
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Gliederung

Text

Zielsetzung: In dieser Studie wurde der prognostische Wert von demographischen Faktoren und Labor-Biomarkern für das Auftreten einer Uveitis bei Patienten mit juveniler idiopathischer Arthritis (JIA) analysiert.

Methoden: JIA-Patienten wurden im ersten Jahr nach Krankheitsbeginn in ICON eingeschlossen. Demographische, klinische (z.B. JIA-Subgruppe, Alter bei JIA-Beginn) und Labor-Parameter (antinukleäre Antikörper, Rheuma-Faktor, HLA-B27) wurden dokumentiert. In Serumproben (Studienbeginn, 3-monatliche Visiten im ersten Jahr, danach alle 6 Monate) wurden die S100A12-Werte (ELISA) bestimmt. Der Einfluss der demographischen, klinischen, therapeutischen und Labor-Parameter auf das Auftreten einer Uveitis wurde mittels multivariater Cox-Regressionsanalyse untersucht.

Ergebnisse: Insgesamt wurden 957 Patienten in die Studie eingeschlossen (67,1% weiblich, 56,6% ANA positiv, mittleres Alter bei JIA-Beginn 7,1±4,6 Jahre). Eine Uveitis trat bei 61 Patienten vor Einschluss in ICON auf, bei weiteren 60 Patienten danach (mittlere Nachbeobachtung 39 Monate). Frühes JIA-Manifestationsalter (HR 1,19, p<0,0001), oligoartikulärer Verlauf (HR 1,22, p<0,0001) und ANA-Positivität (HR 2.34, p=0,004) waren signifikante Risikofaktoren für das Auftreten einer Uveitis. Bei Patienten ohne einen Uveitisbeginn vor dem ICON-Einschluss (n=896) waren JADAS3-10-Scores (HR 1,05, p=0,031), S100A12-Werte >250 (HR 2,74, p=0,001) und BSG-Werte >20mm/h (HR 2,32, p=0,005) bei Studieneinschluss signifikante Prädiktoren für das Auftreten einer Uveitis während der weiteren Nachbeobachtung. Eine Methotrexat-Therapie reduzierte das Risiko für das Auftreten einer Uveitis signifikant (HR 0,42, p=0,02), während die Behandlung mit Etanercept keinen statistisch signifikanten Effekt aufwies (HR 0,85, p=0,67).

Schlussfolgerungen: Neben demographischen Risikofaktoren können JIA-Aktivitäts-Score und Labor-Biomarker (S100A12, BSG) die Gruppe von JIA Patienten mit einem erhöhten Uveitisrisiko definieren. Biomarker könnten zur Verbesserung der Screening-Empfehlungen beitragen.

Finanzielle Unterstützung: Bundesministerium für Bildung und Forschung; (BMBF, FKZ, 01ER0812). Financial disclosure: AH: Forschungsmittel von Pfizer und Novartis. Honorare von AbbVie, Alimera Sciences, Allergan, MSD Sharp and Dohme, Pfizer, Santen, und Xoma. CT, JK, KW, SS, MN, IL, ML, DF: keine. KM: Forschungsmittel von Pfizer und AbbVie. Honorare von Pfizer, AbbVie, Roche/Chugai, Medac, und Pharm-Allergan.