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Elevationsdefizit nach stumpfem Bulbustrauma bei unauffälliger MRT: Was tun?
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Published: | February 1, 2016 |
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Hintergrund: Es stellte sich bei uns ein 16-jähriger junger Mann nach stumpfem Bulbustrauma links durch Faustschlag vor. Schmerzfreies, aber deutlich sichtbares Hebungsdefizit des linken Bulbus. Optischer Status und Augenbefund ansonsten unauffällig.
Methode: Die MRT Untersuchung der Orbita zeigte eine kaum dislozierte Orbitabodenfraktur ohne Anhalt für eine Einklemmung des Musculus rectus inferior. In der erweiterten Diagnostik konnte mittels Traktionstest jedoch sowohl in Tropfanästhesie als auch später in Narkose eine passive Motilitätseinschränkung des linken Bulbus nach oben festgestellt werden.
Ergebnisse: In interdisziplinärer Zusammenarbeit mit der Klinik für Mund-, Kiefer- Gesichtschirurgie im Hause erfolgte die operative Exploration. Hierbei konnte die vermutete Gewebseinklemmung verifiziert und gelöst werden. Intraoperativ war die passive Motilität bereits frei. Im weiteren Verlauf kam es zu einer vollständigen Rückbildung des Hebungsdefizits.
Schlussfolgerung: Die alleinige Bildgebung bietet bei der Beurteilung einer möglichen Muskeleinklemmung bei Orbitabodenfraktur keine 100%ige Gewissheit. Die Klinik und unter Umständen auch ein Traktionstest sind daher zur differentialdiagnostischen Abgrenzung unverzichtbar.