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178. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

29.01. - 30.01.2016, Bonn

Elevationsdefizit nach stumpfem Bulbustrauma bei unauffälliger MRT: Was tun?

Meeting Abstract

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  • Christoph Wirtz - Bochum
  • T. Mizziani - Klinik für MKG der Ruhr-Universität Bochum
  • H.B. Dick - Bochum

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. 178. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. Bonn, 29.-30.01.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16rwa046

doi: 10.3205/16rwa046, urn:nbn:de:0183-16rwa0467

Veröffentlicht: 1. Februar 2016

© 2016 Wirtz et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Es stellte sich bei uns ein 16-jähriger junger Mann nach stumpfem Bulbustrauma links durch Faustschlag vor. Schmerzfreies, aber deutlich sichtbares Hebungsdefizit des linken Bulbus. Optischer Status und Augenbefund ansonsten unauffällig.

Methode: Die MRT Untersuchung der Orbita zeigte eine kaum dislozierte Orbitabodenfraktur ohne Anhalt für eine Einklemmung des Musculus rectus inferior. In der erweiterten Diagnostik konnte mittels Traktionstest jedoch sowohl in Tropfanästhesie als auch später in Narkose eine passive Motilitätseinschränkung des linken Bulbus nach oben festgestellt werden.

Ergebnisse: In interdisziplinärer Zusammenarbeit mit der Klinik für Mund-, Kiefer- Gesichtschirurgie im Hause erfolgte die operative Exploration. Hierbei konnte die vermutete Gewebseinklemmung verifiziert und gelöst werden. Intraoperativ war die passive Motilität bereits frei. Im weiteren Verlauf kam es zu einer vollständigen Rückbildung des Hebungsdefizits.

Schlussfolgerung: Die alleinige Bildgebung bietet bei der Beurteilung einer möglichen Muskeleinklemmung bei Orbitabodenfraktur keine 100%ige Gewissheit. Die Klinik und unter Umständen auch ein Traktionstest sind daher zur differentialdiagnostischen Abgrenzung unverzichtbar.