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Beschwerden bei IVOM-Therapie
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Published: | June 29, 2023 |
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Fragestellung: Die intravitreale operative Medikamenteneingabe (IVOM) ist die häufigste ophthalmochirurgische Eingriffsmethode zur Behandlung des Makulaödems im Rahmen retinaler Gefäßerkrankungen und gilt als Goldstandard zur Erhaltung der Sehfähigkeit. IVOM-assoziierte Beschwerden können dabei Therapieadhärenz und den langfristigen Behandlungserfolg gefährden. Diese Studie diente der Erfassung der Beschwerden bei IVOM und der Identifikation von Risikofaktoren.
Methodik: Zur Erfassung subjektiver Beschwerden und potenzieller Risikofaktoren wurden die Daten von 584 konsekutiven Patient*innen vom 24.01.–06.05.2022 ausgewertet, die im Rahmen des IVOM-Qualitätsmanagements der Klinik für Augenheilkunde nach unmittelbaren sowie am Folgetag auftretenden subjektiven Beschwerden befragt worden waren.
Ergebnisse: Im Rahmen der Befragung gaben die Patient*innen folgende subjektive Beschwerden mit einer Häufigkeit von über 10% an: Fremdkörpergefühl am Folgetag (18,2%), Sehen von Luftblasen nach der Injektion (17,1%), Juckreiz (11,8%) und Augenrötung am nächsten Tag (11,5%). Hingegen traten Hyposphagma (4,2%) oder starke Schmerzen am Folgetag (2,3%) seltener auf. Die Analyse potenzieller Risikofaktoren zeigte, dass männliche Patienten seltener über starke Schmerzen am Folgetag berichteten (Odds-Ratio 0,18; 95% Konfidenzintervall 0,03–0,72). Außerdem berichteten 2% der Patient*innen, aufgrund von postoperativen Beschwerden einen Augenarzt oder eine Augenärztin besucht zu haben, und ein ähnlicher Anteil erwog einen Therapieabbruch.
Fazit: Subjektive Beschwerden unterschiedlicher Ausprägung traten bei knapp jedem fünften Patienten bis zum Folgetag nach IVOM auf. Von den Befragten empfanden 2% diese als so schwer, dass ein Therapieabbruch erwogen wurde. Die Aufklärung über die zu erwartenden Missempfindungen im Vorfeld einer IVOM ist daher empfehlenswert, um die Therapieadhärenz zu sichern.