gms | German Medical Science

35. Jahrestagung der Retinologischen Gesellschaft

Retinologische Gesellschaft

30.06. - 01.07.2023, Würzburg

Beschwerden bei IVOM-Therapie

Meeting Abstract

  • Lisa Prange - Freiburg i. Br.
  • H. Agostini - Freiburg i. Br.
  • T. Reinhard - Freiburg i. Br.
  • D. Böhringer - Freiburg i. Br.
  • F. Bucher - Freiburg i. Br.

Retinologische Gesellschaft. 35. Jahrestagung der Retinologischen Gesellschaft. Würzburg, 30.06.-01.07.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. Doc23rg36

doi: 10.3205/23rg36, urn:nbn:de:0183-23rg367

Veröffentlicht: 29. Juni 2023

© 2023 Prange et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Fragestellung: Die intravitreale operative Medikamenteneingabe (IVOM) ist die häufigste ophthalmochirurgische Eingriffsmethode zur Behandlung des Makulaödems im Rahmen retinaler Gefäßerkrankungen und gilt als Goldstandard zur Erhaltung der Sehfähigkeit. IVOM-assoziierte Beschwerden können dabei Therapieadhärenz und den langfristigen Behandlungserfolg gefährden. Diese Studie diente der Erfassung der Beschwerden bei IVOM und der Identifikation von Risikofaktoren.

Methodik: Zur Erfassung subjektiver Beschwerden und potenzieller Risikofaktoren wurden die Daten von 584 konsekutiven Patient*innen vom 24.01.–06.05.2022 ausgewertet, die im Rahmen des IVOM-Qualitätsmanagements der Klinik für Augenheilkunde nach unmittelbaren sowie am Folgetag auftretenden subjektiven Beschwerden befragt worden waren.

Ergebnisse: Im Rahmen der Befragung gaben die Patient*innen folgende subjektive Beschwerden mit einer Häufigkeit von über 10% an: Fremdkörpergefühl am Folgetag (18,2%), Sehen von Luftblasen nach der Injektion (17,1%), Juckreiz (11,8%) und Augenrötung am nächsten Tag (11,5%). Hingegen traten Hyposphagma (4,2%) oder starke Schmerzen am Folgetag (2,3%) seltener auf. Die Analyse potenzieller Risikofaktoren zeigte, dass männliche Patienten seltener über starke Schmerzen am Folgetag berichteten (Odds-Ratio 0,18; 95% Konfidenzintervall 0,03–0,72). Außerdem berichteten 2% der Patient*innen, aufgrund von postoperativen Beschwerden einen Augenarzt oder eine Augenärztin besucht zu haben, und ein ähnlicher Anteil erwog einen Therapieabbruch.

Fazit: Subjektive Beschwerden unterschiedlicher Ausprägung traten bei knapp jedem fünften Patienten bis zum Folgetag nach IVOM auf. Von den Befragten empfanden 2% diese als so schwer, dass ein Therapieabbruch erwogen wurde. Die Aufklärung über die zu erwartenden Missempfindungen im Vorfeld einer IVOM ist daher empfehlenswert, um die Therapieadhärenz zu sichern.