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Wie verändert die Biopsie unsere Therapie?
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Published: | June 24, 2021 |
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Die Therapie des uvealen Melanoms hat sich in den letzten Jahrzehnten kaum verändert. Unverändert ist auch die infauste Prognose, die im Rahmen klinisch-manifester Metastasen zu erwarten ist. Die derzeit einzige Option, das Risiko von Metastasen zu verringern, ist die Früherkennung. Trotz verbesserter diagnostischer Möglichkeiten ist klinisch die eindeutige Unterscheidung zwischen Aderhaut-Nävus und frühen Melanomen nicht immer möglich. Die aktuelle Praxis beruht auf empirischen Daten, die das Risiko der Progression einschätzen lassen. Die Progression ist aber wesentlich von der geringen Proliferationsaktivität der Melanomzellen im frühen Stadien beeinflusst. Stufen wir ein frühes Melanom als Nävus ein und warten mit der Therapie, bis eine klinisch sichtbare Progression eintritt, dann wird eine zunehmende Malignisierung und die Dissemination von Tumorzellen in Kauf genommen. Im Referat zeigen wir Ergebnisse der Flüssigbiopsie und von Probeexzisionen, die unsere Einschätzung klinischer Befunde wesentlich beeinflusst haben. Die Biopsie erlaubt neben der beweisenden Diagnose auch ein besseres Verständnis zur Pathophysiologie dieses Malignoms und eine genetische Einstufung, die uns jetzt, abhängig von der Risikoeinstufung, eine angepasste Patientenführung erlaubt und in Zukunft für eine personalisierte Therapie notwendig sein wird.