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Eine retrospektive Datenanalyse: Einfluss des Body-Mass-Index auf Erfolgsraten der ureteroskopischen Steinsanierung
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Published: | April 8, 2019 |
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Ziel: Mit einer steigenden Inzidenz von Übergewicht und Urolithiasis haben wir den Einfluss des BMI auf die Erfolgs bzw. Komplikationsrate nach einer ureteroskopischen Steinsanierung untersucht.
Material und Methoden: Retrospektiv konnten in dieser Studie 190 Patienten mit solitärem Harnleiterstein, bei denen das Gewicht und die Größe erhoben werden konnte, nach Berücksichtigung der Ein- und Ausschlusskriterien in die Studie eingeschlossen werden. Alle Patienten wurden zwischen 2013 und 2014 mittels ureteroskopischer Steinsanierung an der Abteilung für Urologie im AKH Wien behandelt.
Ergebnisse: Das mittlere Lebensalter zum Eingriffszeitpunkt im Kollektiv lag bei 45.8 ± 15.0 (min. 18, max. 86) Jahren. Die durchschnittliche Steingröße betrug 5.93 mm (SD ± 2.23). 63,9% [95%KI 56,9; 70,9] der Patienten wiesen über einen erhöhten BMI ≥25 auf, gegenüber einer Prävalenz von 47,0% in der Allgemeinbevölkerung. Jedoch hatte der BMI keinen Einfluss auf das Erreichen der Steinfreiheit. Patienten mit und ohne Reststeinen hatten einen vergleichbaren BMI (Reststeine 27.55 vs. steinfrei 27.09; p=.664). Unabhängig vom BMI ist bei distaler Steinlage mit einer höheren Steinfreiheitsrate, im Vergleich zu proximaler Lage, zu rechnen (OR=7.89; p=<.001). Bei der Analyse in Bezug auf Komplikationen konnte festgestellt werden, dass der BMI weder auf intra- (p=.086) noch auf postoperative (p=.368) Komplikationen Einfluss nimmt.
Conclusio: In unserem Patientenkollektiv hatte der BMI keinen Einfluss auf die Erfolgs- und Komplikationsrate nach ureteroskopischer Steinsanierung.