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69. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie e. V.

11.04. - 12.04.2024, Essen

Vergleich der 2nd line-Therapie nach frustraner Prostataarterienembolisation (PAE)

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Khaled Alghueiri - Helios Klinikum Krefeld, Klinik für Urologie und Kinderurologie, Krefeld, Deutschland
  • Philipp Engert - Helios Klinikum Krefeld, Klinik für Urologie und Kinderurologie, Krefeld, Deutschland
  • M. Alhabib - Helios Klinikum Krefeld, Klinik für Urologie und Kinderurologie, Krefeld, Deutschland
  • S. Weinknecht - Helios Klinikum Krefeld, Klinik für Urologie und Kinderurologie, Krefeld, Deutschland
  • A. Soave - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik für Urologie und Kinderurologie, Hamburg, Deutschland
  • Martin Friedrich - Helios Klinikum Krefeld, Klinik für Urologie und Kinderurologie, Krefeld, Deutschland

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie. 69. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie. Essen, 11.-12.04.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. DocV 3.2

doi: 10.3205/24nrwgu17, urn:nbn:de:0183-24nrwgu176

Published: March 26, 2024

© 2024 Alghueiri et al.
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Text

Einleitung: Ziele waren, die Effektivität unterschiedlicher 2nd line-Therapieoptionen nach frustraner PAE zu vergleichen und prädiktive Faktoren für ein Therapieversagen der PAE zu identifizieren.

Methoden: Zwischen 01.01.2017 und 01.01.2022 wurden an unserer Einrichtung 344 Patienten aufgrund einer LUTS mit einer PAE behandelt. Es handelt sich um eine retrospektive, monozentrische und fragebogenbasierte Studie. Das minimale Follow-up war 12 Monate, im Median 37 Monate. Der Fragebogen bot uns Informationen zu Komplikationen, Zufriedenheit, zweitem Eingriff, Histologie und IPSS.

Ergebnisse: Komplette Fragebögen lagen von 156/344 Pat. vor. Im Median das Alter bei 66 Jahren, der PSA bei 3,7 ng/ml, das Prostatavolumen bei 70 ccm [range 54–91 ccm], der bei IPSS 27 und Restharn bei 50 ml. Die mediane IPSS-Reduktion nach der ersten PAE betrug 8 Punkte. 5 Pat. waren prä-PAE mit DK-versorgt, 4 davon (80%) benötigten im Verlauf einen zweiten Eingriff. Lediglich ein höheres Patientenalter, ein präoperativer Harnverhalt sowie ein geringes Prostatavolumen zeigten eine signifikante Korrelation mit einem Therapieversagen (p<0,05).

Bei insgesamt 44/156 Pat. (28,2%) musste ein Re-Intervention durchgeführt werden. 13 HoLEPs (29,5%), 11 TUR-Ps (25%), 4 PAEs (9%), 3 Rezüm (6,9%), 3 offene Adenomenukleation (6,9%), 1 Aquablation (2,3%) und 9 (20%) haben bereits einen Termin für Re-Intervention. Abbildung 1 [Abb. 1] zeigt die IPSS-Reduktion nach dem zweiten Eingriff. Die Ergebnisse zeigen, dass ablative Verfahren den nicht-ablativen signifikant überlegen sind (p<0,05).

Bei 5 von 27 Pat. (18,5%) zeigte die anschließende Histologie ein inzidentelles Prostatakarzinom (iPCa), (4x Gleason 3+3 und 1x Gleason 4+3).

Schlussfolgerung: PAE hat mit ca. 30% Re-Interventionsrate ein relevantes Risiko für Therapieversagen. Ablative Verfahren sind als Zweitlinientherapie den nicht-ablativen signifikant überlegen. In ausgewählten Fällen kann eine zweite PAE eine Therapieoption sein kann. Das Risiko, im Rahmen der PAE ein Prostatakarzinom zu übersehen, sollte nicht unterschätzt werden.