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Vergleich der 2nd line-Therapie nach frustraner Prostataarterienembolisation (PAE)
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Veröffentlicht: | 26. März 2024 |
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Einleitung: Ziele waren, die Effektivität unterschiedlicher 2nd line-Therapieoptionen nach frustraner PAE zu vergleichen und prädiktive Faktoren für ein Therapieversagen der PAE zu identifizieren.
Methoden: Zwischen 01.01.2017 und 01.01.2022 wurden an unserer Einrichtung 344 Patienten aufgrund einer LUTS mit einer PAE behandelt. Es handelt sich um eine retrospektive, monozentrische und fragebogenbasierte Studie. Das minimale Follow-up war 12 Monate, im Median 37 Monate. Der Fragebogen bot uns Informationen zu Komplikationen, Zufriedenheit, zweitem Eingriff, Histologie und IPSS.
Ergebnisse: Komplette Fragebögen lagen von 156/344 Pat. vor. Im Median das Alter bei 66 Jahren, der PSA bei 3,7 ng/ml, das Prostatavolumen bei 70 ccm [range 54–91 ccm], der bei IPSS 27 und Restharn bei 50 ml. Die mediane IPSS-Reduktion nach der ersten PAE betrug 8 Punkte. 5 Pat. waren prä-PAE mit DK-versorgt, 4 davon (80%) benötigten im Verlauf einen zweiten Eingriff. Lediglich ein höheres Patientenalter, ein präoperativer Harnverhalt sowie ein geringes Prostatavolumen zeigten eine signifikante Korrelation mit einem Therapieversagen (p<0,05).
Bei insgesamt 44/156 Pat. (28,2%) musste ein Re-Intervention durchgeführt werden. 13 HoLEPs (29,5%), 11 TUR-Ps (25%), 4 PAEs (9%), 3 Rezüm (6,9%), 3 offene Adenomenukleation (6,9%), 1 Aquablation (2,3%) und 9 (20%) haben bereits einen Termin für Re-Intervention. Abbildung 1 [Abb. 1] zeigt die IPSS-Reduktion nach dem zweiten Eingriff. Die Ergebnisse zeigen, dass ablative Verfahren den nicht-ablativen signifikant überlegen sind (p<0,05).
Bei 5 von 27 Pat. (18,5%) zeigte die anschließende Histologie ein inzidentelles Prostatakarzinom (iPCa), (4x Gleason 3+3 und 1x Gleason 4+3).
Schlussfolgerung: PAE hat mit ca. 30% Re-Interventionsrate ein relevantes Risiko für Therapieversagen. Ablative Verfahren sind als Zweitlinientherapie den nicht-ablativen signifikant überlegen. In ausgewählten Fällen kann eine zweite PAE eine Therapieoption sein kann. Das Risiko, im Rahmen der PAE ein Prostatakarzinom zu übersehen, sollte nicht unterschätzt werden.