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18. Internationales SkillsLab Symposium 2024

21.03. - 23.03.2024, Krems, Austria

Interprofessionelle Lehre und Zusammenarbeit im Medizinstudium: Entwicklung und Evaluation eines kompetenzbasierten Kategoriensystems für Reflexionsberichte im praktischen Jahr

Meeting Abstract

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18. Internationales SkillsLab Symposium 2024. Krems, Österreich, 21.-23.03.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. DocP3.3

doi: 10.3205/24isls52, urn:nbn:de:0183-24isls525

Published: May 27, 2024

© 2024 Mitgutsch et al.
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Interprofessionelle Zusammenarbeit ist für eine effektive Patientenversorgung essentiell. Um Absolventen von Gesundheitsberufen darauf vorzubereiten, müssen Ausbildungsprogramme gezielte interprofessionelle Schulungen integrieren. Studien empfehlen die systematische Einbindung solcher Ausbildungen in die Curricula, vor allem während des praktischen Jahres im Medizinstudium. Ziel dieser Vorstudie war es, ein Kategoriensystem für die Erfahrungen und Wahrnehmungen von Medizinstudierenden hinsichtlich interprofessioneller Teamarbeit zu entwickeln, basierend auf Reflexionsberichten der Karl Landsteiner Privatuniversität.

Aus den 196 analysierten Berichten wurden 68 ausgewählt, die interprofessionelle Interaktionen enthielten, unterteilt in 39 direkte und 42 indirekte beschriebene Teamkontakte. Es wurden sechs Hauptkompetenzen für die interprofessionelle Zusammenarbeit identifiziert: patientenzentrierte Versorgung, interprofessionelle Kommunikation, partizipative Führung, Konfliktlösung, Teamarbeit sowie Transparenz von Pflichten und Verantwortlichkeiten. Diese Kompetenzen wurden in Subkategorien unterteilt und gemäß dem Sunnybrook Framework klassifiziert.

Die Studie zeigt, dass interprofessionelle Erfahrungen der Studierenden hauptsächlich Kontakte mit Pflegepersonal umfassten und weist darauf hin, dass die Integration von interprofessioneller Bildung noch verbessert werden könnte. Das entwickelte Kategoriensystem basiert auf dem Sunnybrook Framework und aktuellen Forschungserkenntnissen, weist aber durch den deduktiven Ansatz möglicherweise Einschränkungen auf. Ein induktiver Ansatz könnte zur Entdeckung weiterer relevanter Kategorien führen. Die fast ausschließliche Fokussierung auf Pflegepersonal in den Berichten könnte die Vielfalt interprofessioneller Interaktionen einschränken.

Die Vorstudie liefert wichtige Einblicke in die interprofessionelle Zusammenarbeit aus der Sicht von Medizinstudierenden und bildet eine Basis für weiterführende qualitative und quantitative Forschung. Zukünftige Studien könnten das Kategoriensystem nutzen, um detailliertere Einblicke zu gewinnen und die Ausbildung interprofessioneller Kompetenzen zu verbessern. Dies könnte letztendlich zur Entwicklung umfassenderer interprofessioneller Ausbildungsprogramme beitragen, die eine breitere Palette von Gesundheitsberufen einschließen und so die Patientenversorgung verbessern.