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18. Internationales SkillsLab Symposium 2024

21.03. - 23.03.2024, Krems, Austria

Besteht für die Studierenden der Bedarf eines besseren Lehrangebots zum Wundmanagement im Studium? Umfrage unter Medizinstudierenden der Universität Duisburg-Essen, Deutschland

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Inga Sellmann - SkillsLab der Medizinischen Fakultät Duisburg-Essen, Essen, Deutschland
  • corresponding author Meltem Dikici - SkillsLab der Medizinischen Fakultät Duisburg-Essen, Essen, Deutschland
  • corresponding author Cynthia Szalai - Universitätsklinikum Essen, Universität Duisburg-Essen, Klinik für Anästhesie, Intensiv-, Notfall- und Schmerzmedizin, Essen, Deutschland
  • corresponding author Marius Gebauer - Universitätsklinikum Essen, Universität Duisburg-Essen, SkillsLab, Essen, Deutschland

18. Internationales SkillsLab Symposium 2024. Krems, Österreich, 21.-23.03.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. DocP2.1

doi: 10.3205/24isls46, urn:nbn:de:0183-24isls469

Published: May 27, 2024

© 2024 Sellmann et al.
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Hintergrund: In der medizinischen Ausbildung besteht eine Herausforderung darin, dass die Pflegeausbildung hauptsächlich Materiallehre für die Wundversorgung vermittelt, während das Medizinstudium auf die Pathogenese von Wunden fokussiert. Dieses Ungleichgewicht könnte dazu führen, dass zukünftige Ärzte nicht ausreichend auf die ganzheitliche Wundbehandlung vorbereitet sind. Ein spezieller Wundmanagementkurs könnte dieses Ungleichgewicht ausgleichen, indem den Studierenden praktische Übungen an Modellen ermöglicht werden. Ziel ist es, Wissenslücken bei den Studierenden zu identifizieren.

Methoden: Ein 20 Fragen umfassender Fragebogen wurde an die Medizinstudierenden der Universität Duisburg-Essen verteilt. Der Fragebogen erfasst den Kenntnisstand zu akuten und chronischen Wunden sowie das Wundmanagement bei spezifischen chronischen Wunden. Die anonyme Befragung erfolgte über ein Campusportal und die Auswertung basiert auf einer fünfstufigen Likert-Skala. Nach Abschluss der Umfrage wurden die Ergebnisse statistisch analysiert und in einem Balkendiagramm (siehe Abbildung 1 [Abb. 1]) dargestellt.

Ergebnisse: Von n=234 Antworten wurden Unsicherheiten im Umgang mit chronischen Wunden (79,5%) und der Auswahl des Wundmaterials (32,1%) identifiziert. 60,3% zeigten Unsicherheiten bei der Wunddokumentation, und 69,2% der Studierenden fehlte Expertise zur Kompressionstherapie. Beim Ulcus cruris venosum gaben 47,4% ein Vorwissen an, während nur 35,5% die Wunde beurteilen und 9,8% behandeln konnten. Die Etiologie des DFS kannten 68,4%, aber nur 49,6% konnten die Wunde beurteilen. Nur 10,3% waren mit Hilfsmitteln vertraut, und 7,7% kannten die korrekte Wundauflage. Bezüglich des Dekubitus waren 77% mit der Einteilung vertraut, aber nur 26,5% fühlten sich sicher bei der Auswahl des Wundmaterials. 92,7% der Studierenden wünschten sich einen Wundmanagementkurs, um Berührungsängste zu reduzieren (73,9%) und das Studium zu bereichern (92,3%).

Interpretation: Die Ergebnisse zeigen einen Bedarf an einem Wundmanagementkurs. Die Studierenden haben Grundkenntnisse, aber Unsicherheiten bei der praktischen Anwendung. Ein solcher Kurs könnte Berührungsängste reduzieren und Sicherheit im Umgang mit Wunden bieten.