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18. Internationales SkillsLab Symposium 2024

21.03. - 23.03.2024, Krems, Austria

Wie hoch ist der Wunsch der Teilnehmenden zur Verhaltensänderung nach interprofessionellen Simulationstrainings?

Meeting Abstract

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  • corresponding author presenting/speaker Matthea Penders - Charité – Universitätsmedizin Berlin, Prodekanat für Studium und Lehre, Berlin, Deutschland
  • author Isabella Zimmermann - Charité – Universitätsmedizin Berlin, Prodekanat für Studium und Lehre, Berlin, Deutschland
  • author Mareen Machner - Charité – Universitätsmedizin Berlin, Prodekanat für Studium und Lehre, Berlin, Deutschland

18. Internationales SkillsLab Symposium 2024. Krems, Österreich, 21.-23.03.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. DocV7.1

doi: 10.3205/24isls26, urn:nbn:de:0183-24isls268

Published: May 27, 2024

© 2024 Penders et al.
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Hintergrund: Die Notwendigkeit von interprofessioneller Ausbildung wurde inzwischen weltweit anerkannt. Interprofessionelle Ausbildungsformate werden unter großer Anstrengung in die verschiedenen Curricula implementiert.

Jedoch fehlen weiterhin belastbare Outcome Parameter, die über die Studierendenzufriedenheit hinausgehen. Das Desiderat, was Teilnehmende wirklich aus den unterschiedlichen teilweise sehr aufwendigen interprofessionellen Formaten mitnehmen, kann nur durch neue Methoden beantwortet werden.

Eine Möglichkeit, Interventionen zu verfolgen, besteht unter anderem darin, die Selbstverpflichtung zur Verhaltensänderung (Commitment to Change C2C) der Teilnehmenden zu messen [1].

Bereits 2016 konnten wir mit Hilfe des „Commitments to Change“ das Veränderungsverhalten im Rahmen eines interprofessionellen Simulationstrainingstages zeigen [2]. Inzwischen wurde dieser Simulationstag in ein interprofessionelles zweiwöchiges Wahlpflichtmodul curricular implementiert.

Ziel dieser Studie ist es, die Auswirkungen von regelmäßigen eintägigen interprofessionellen Notfalltrainings für Medizinstudierende und Notfallpflegende im Rahmen eines Wahlpflichtmoduls mit Hilfe des „Commitments to Change“ zu untersuchen.

Methoden: Nach jedem Simulationstag wurden die Teilnehmenden anonym gebeten, bis zu drei Änderungen anzugeben, die sie als Ergebnis eines Trainings ansehen würden, sowie die Selbsteinschätzung zur Stärke ihres Engagements für diese Änderungen.

Die Absicht zur Veränderung wurde mithilfe einer 5-Punkt-Likert-Skala erhoben (1=nicht ausgeprägt, 2=gering ausgeprägt, 3=mittel ausgeprägt, 4=eher stark ausgeprägt, 5=stark ausgeprägt). Alle Änderungswünsche wurden in einem qualitativ induktiven Ansatz kategorisiert. Nach zwei Monaten wurde ein Follow-up durchgeführt.

Ergebnisse: Die Datenerfassung ist noch nicht abgeschlossen. Erste Ergebnisse zeigen, dass von 28 Teilnehmenden 21 sogenannte „Commitments to Change“ benannt haben. 16 Teilnehmende verpflichteten sich selbst zu drei Veränderungen, drei Teilnehmende zu zwei und zwei Teilnehmende zu einer Änderung. Eine qualitativ induktive Kategorisierung ergab folgende Clusterung: Kommunikationsfähigkeit, Interprofessionelle Zusammenarbeit, Aneignung von notfallmedizinischem Wissen und Führungsqualitäten. Der Mittelwert für die Veränderungsabsichten war für die erst- (M=4,1; SD=0,64) und zweitgenannte Veränderung (M=4,1; SD=0,73) höher als für die Dritte (M=3,9; SD=0,74).

Schlussfolgerung: Diese Untersuchung konnte bisher zeigen, dass interprofessionelle Simulationstrainings bei den Teilnehmenden eine hohe Motivation zur Verhaltensänderung bewirken. Die Bereiche in denen Änderungsabsichten formuliert wurden, decken sich sowohl mit den Lernzielen dieses Unterrichtsformats als auch weitestgehend mit den Ergebnissen der Pilotstudie. Wie langfristig diese Verhaltensänderung auch im Arbeitsumfeld umgesetzt werden können, müssen weitere Untersuchungen zeigen.


Literatur

1.
Overton GK, MacVicar R. Requesting a commitment to change: Conditions that produce behavioral or attitudinal commitment. J Contin Educ Health Prof. 2008;28(2):60-66. DOI: 10.1002/chp.158 External link
2.
Eisenmann D, Stroben F, Gerken JD, Exadaktylos AK, Machner M, Hautz WE. Interprofessional Emergency Training Leads to Changes in the Workplace. West J Emerg Med. 2018;19(1):185-192. DOI: 10.5811/westjem.2017.11.35275 External link