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106. Jahrestagung der Vereinigung Südwestdeutscher Hals-Nasen-Ohrenärzte

20.09. - 21.09.2024, Regensburg

Die multimodale Behandlung des sinunasalen Schleimhautmelanoms: Daten einer retrospektiven, monozentrischen Studie

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Manuel Stöth - Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenkrankheiten, plastische und ästhetische Operationen des Universitätsklinikums Würzburg, Würzburg, Deutschland
  • Agmal Scherzad - Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenkrankheiten, plastische und ästhetische Operationen des Universitätsklinikums Würzburg, Würzburg, Deutschland
  • Till Meyer - Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenkrankheiten, plastische und ästhetische Operationen des Universitätsklinikums Würzburg, Würzburg, Deutschland
  • Lukas Haug - Institut für Pathologie der Universität Würzburg, Würzburg, Deutschland
  • Thomas Gehrke - Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenkrankheiten, plastische und ästhetische Operationen des Universitätsklinikums Würzburg, Würzburg, Deutschland
  • Matthias Scheich - Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenkrankheiten, plastische und ästhetische Operationen des Universitätsklinikums Würzburg, Würzburg, Deutschland
  • Stephan Hackenberg - Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenkrankheiten, plastische und ästhetische Operationen des Universitätsklinikums Würzburg, Würzburg, Deutschland

Vereinigung Südwestdeutscher Hals-Nasen-Ohrenärzte. 106. Jahrestagung der Vereinigung Südwestdeutscher Hals-Nasen-Ohrenärzte. Regensburg, 20.-21.09.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. Doc24hnosw07

doi: 10.3205/24hnosw07, urn:nbn:de:0183-24hnosw072

Published: September 16, 2024

© 2024 Stöth et al.
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Hintergrund: Das sinunasale Schleimhautmelanom (SNMM) ist eine seltene und aggressive Erkrankung. Trotz multimodaler Therapie ist die Rezidivrate hoch. Eine Immuncheckpoint-Hemmung (ICI) kann vielversprechende Ergebnisse erzielen, therapierelevante Mutationen werden dagegen nur selten nachgewiesen. Ziel dieser retrospektiven Analyse war es, die Mutationslandschaft des SNMM zu beschreiben und die Ergebnisse der multimodalen Therapie des SNMM zu bewerten.

Material und Methoden: Es erfolgte eine retrospektive, monozentrische Analyse von 38 SNMM-Fällen, die zwischen 2000 und 2020 am Würzburger HNO-Universitätsklinikum behandelt wurden. Es wurden demographische, histopathologische und klinische Daten erhoben. In 22 Fällen erfolgte eine Tumormutationsanalyse. Überlebenszeiten wurden ermittelt und mittels Log-Rank-Test verglichen.

Ergebnisse: Nach kurativer Therapie kam es in 60 % der Fälle zu einem lokalen Versagen. Im Krankheitsverlauf konnten bei 24 % regionale und bei 66 % der Fälle Fernmetastasen nachgewiesen werden. Bei der Sequenzierung therapierelevanter Gene fanden sich Mutationen in den Genen BRAF, NRAS und KRAS. In 3 Fällen erfolgte eine primäre ICI. Es zeigte sich eine komplette Remission (CR) sowie zwei Fälle einer Tumorprogression. Eine palliative ICI erfolgte in 11 Fällen. Neben einem Fall eines stabilen Krankheitsverlaufs wurde in drei Fällen eine CR beobachtet. In der Gesamtkohorte lag die 5-Jahres-Überlebensrate bei 26 %. Patienten, die im Krankheitsverlauf eine ICI erhielten, wiesen ein besseres Gesamtüberleben auf.

Schlussfolgerung: ICI zeigen eine Wirksamkeit in der palliativen Therapie des SNMM und spielen hier eine entscheidende Rolle, insbesondere da zielgerichtete Mutationen nur selten nachgewiesen werden. Aufgrund der hohen Rate an Rezidiven und Fernmetastasen könnte eine adjuvanten ICI vielversprechende Ergebnisse erzielen.