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Eine wichtige Differentialdiagnose des CUP-Syndroms bei Patienten ohne Noxen – das okkult-sklerosierende papilläre Schilddrüsenkarzinom
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Published: | May 11, 2016 |
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Einleitung: Bei einer malignen Raumforderung der Halsweichteile sind eine Plattenepithelmetastase oder ein Lymphom die häufigsten Diagnosen. Aber auch seltenere Differenzialdiagnosen müssen in Betracht gezogen werden.
Methodik/Falldarstellung: Wir berichten von einer 45-jährigen Patientin, die sich mit einem zervikalen CUP-Syndrom vorstellte und bei der sich zytopathologisch ein papilläres Schilddrüsenkarzinom zeigte. Sonografisch zeigten sich multiple pathologisch vergrößerte Lymphknoten zervikal links, während die Schilddrüse sich beidseits sonografisch vollkommen homogen ohne Knoten darstellte. Das PET-CT zeigte weder in den Halsweichteilen noch in der Schilddrüse eine FDG-Anreicherung. Wir führten eine totale Thyreoidektomie, radikal modifizierte Neck Dissection links und eine Lymphknotenausräumung im zentralen Kompartiment durch. Die Histologie des OP-Präparates ergab ein okkult-sklerosierendes papilläres Schilddrüsenkarzinom des Stadiums pT1apN1b (8/27). Damit konnte der Primarius in der linken Schilddrüse lokalisiert werden. Im Anschluss erfolgte eine Radiojodtherapie.
Schlussfolgerung: Beim CUP-Syndrom ist ein Schilddrüsenkarzinom möglich, auch wenn sich die Schilddrüse palpatorisch, sonografisch und im PET-CT unauffällig darstellt. Dies sollte insbesondere bei Patienten ohne Noxen in Betracht gezogen werden. Wegweisend ist entweder die zyto- oder histopathologische Untersuchung des pathologischen Halslymphknotens.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.