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87. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

04.05. - 07.05.2016, Düsseldorf

Eine wichtige Differentialdiagnose des CUP-Syndroms bei Patienten ohne Noxen – das okkult-sklerosierende papilläre Schilddrüsenkarzinom

Meeting Abstract

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  • corresponding author Hannah Park - HNO-Klinik, Universitätsklinikum Gießen, Gießen
  • Jochen Patscheke - HNO-Klinik, Universitätsklinikum Gießen, Gießen
  • Jens Peter Klußmann - HNO-Klinik, Universitätsklinikum Gießen, Gießen

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 87. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Düsseldorf, 04.-07.05.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16hnod651

doi: 10.3205/16hnod651, urn:nbn:de:0183-16hnod6517

Veröffentlicht: 11. Mai 2016

© 2016 Park et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Bei einer malignen Raumforderung der Halsweichteile sind eine Plattenepithelmetastase oder ein Lymphom die häufigsten Diagnosen. Aber auch seltenere Differenzialdiagnosen müssen in Betracht gezogen werden.

Methodik/Falldarstellung: Wir berichten von einer 45-jährigen Patientin, die sich mit einem zervikalen CUP-Syndrom vorstellte und bei der sich zytopathologisch ein papilläres Schilddrüsenkarzinom zeigte. Sonografisch zeigten sich multiple pathologisch vergrößerte Lymphknoten zervikal links, während die Schilddrüse sich beidseits sonografisch vollkommen homogen ohne Knoten darstellte. Das PET-CT zeigte weder in den Halsweichteilen noch in der Schilddrüse eine FDG-Anreicherung. Wir führten eine totale Thyreoidektomie, radikal modifizierte Neck Dissection links und eine Lymphknotenausräumung im zentralen Kompartiment durch. Die Histologie des OP-Präparates ergab ein okkult-sklerosierendes papilläres Schilddrüsenkarzinom des Stadiums pT1apN1b (8/27). Damit konnte der Primarius in der linken Schilddrüse lokalisiert werden. Im Anschluss erfolgte eine Radiojodtherapie.

Schlussfolgerung: Beim CUP-Syndrom ist ein Schilddrüsenkarzinom möglich, auch wenn sich die Schilddrüse palpatorisch, sonografisch und im PET-CT unauffällig darstellt. Dies sollte insbesondere bei Patienten ohne Noxen in Betracht gezogen werden. Wegweisend ist entweder die zyto- oder histopathologische Untersuchung des pathologischen Halslymphknotens.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.