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87th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

04.05. - 07.05.2016, Düsseldorf

Bilaterale zentrale Effekte der intracochleären Elektrostimulation bei einseitiger Taubheit

Meeting Abstract

  • corresponding author Jan H. Wagner - Unfallkrankenhaus Berlin, Berlin
  • Sebastian Jansen - Unfallkrankenhaus Berlin, Berlin
  • Moritz Gröschel - Unfallkrankenhaus Berlin, Berlin
  • Arneborg Ernst - Unfallkrankenhaus Berlin, Berlin
  • Patrick Boyle - Advanced Bionics GmbH, Cambridge, Großbritannien
  • Dietmar Basta - Unfallkrankenhaus Berlin, Berlin

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 87. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Düsseldorf, 04.-07.05.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16hnod472

doi: 10.3205/16hnod472, urn:nbn:de:0183-16hnod4726

Published: March 30, 2016

© 2016 Wagner et al.
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Interhemisphärische Verbindungen bestehen zwischen verschiedenen Kerngebieten der aufsteigenden Hörbahn, was insbesondere für das räumliche Hören eine wichtige Rolle spielt. Ziel der Untersuchung war es herauszufinden, welche akuten Auswirkungen die simultane einseitige akustische und elektrische Stimulation auf die Reizverarbeitung in der Hörbahn beider Hemisphären hat.

Akut einseitig ertaubte Meerschweinchen wurden mit einem HiRes 90k Cochlea-Implant versorgt (n=11). Nach 6 Wochen erfolgte die NRI-basierte Erstanpassung des Soundprozessors. Diese Tiere (n=5) sowie die Kontrollgruppe (implantiert aber nicht stimuliert (n=6)) wurden über insgesamt 90 Tage 12h am Tag mit einem Hörspiel beschallt (max. 65 dB SPL). Zur Einschätzung der Hörschwelle wurden BERA-Messungen präoperativ und nach 90 Tagen durchgeführt. Hirnschnitte aus verschiedenen Regionen der Hörbahn wurden angefertigt und die Zelldichten bestimmt.

Die BERA-Messungen zeigten eine nahezu vollständige Taubheit ipsilateral und keine signifikanten Schwellenänderungen auf der normalhörenden Seite. Die Zelldichte war beidseitig im dorsalen Nucleus cochlearis (DCN), Colliculus inferior und im auditorischen Kortex signifikant höher als in der Kontrollgruppe.

Die einseitige Ertaubung führt infolge der Deprivation zu einer verringerten Zelldichte in auditorischen Kerngebieten beider Hemisphären. Durch eine intracochleäre Elektrostimulation können bilateral degenerative Prozesse verhindert werden.

Unterstützt durch: Advanced Bionics GmbH

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.