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Multifrequenz-VEMP zur Diagnostik des endolymphatischen Hydrops
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Published: | March 30, 2016 |
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Einleitung: Die VEMP haben kürzlich die neurotologische Testbatterie vervollständigt und werden zur Funktionsprüfung der utrikulären und sakkulären Rezeptoren eingesetzt. Beim endolymphatischen Hydrops sind verstärkte, abgeschwächte und fehlende VEMP-Antworten zu beobachten, weshalb die diagnostische Aussagekraft aktuell noch gering ist. Kürzlich wurde das Frequenztuning als pathologisch verändert beim endolymphatischen Hydrops identifiziert.
Methoden: 42 Patienten mit gesichertem M. Menière, also bildgebend nachgewiesenem endolymphatischen Hydrops, und 21 altersgematchte gesunde Probanden wurden mittels cVEMP und oVEMP bei 500 Hz und 1000 Hz Stimuli untersucht. Ein VEMP-Hydrops-Score wurde entwickelt, basierend auf den 500/1000 Hz Amplituden-Quotienten und Asymmetrie-Quotienten bei beiden Frequenzen.
Ergebnisse: Durch Anwendung des VEMP-Hydrops-Score wurde für die Differenzierung zwischen gesunden Ohren und Menière-Ohren eine hohe diagnostische Genauigkeit erreicht, mit einer AUC bei der ROC-Analyse von 0.81. Durch Erweiterung mit dem Kriterium Tieftonhörminderung wurde die AUC weiterhin auf 0.91 gesteigert.
Schlussfolgerung: Multifrequenz-VEMP-Untersuchungen sind in der klinischen Diagnostik des endolymphatischen Hydrops von praktischem Nutzen.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.