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Plötzlicher Hörverlust und Magnesiumstatus
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Published: | March 30, 2016 |
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Einleitung: Magnesiuminfusionen werden als Therapieoption zur Behandlung des akuten Hörsturzes seit etwa 10 Jahren wiederholt beschrieben. Daten zum Magnesiumhaushalt der Hörsturzpatienten sind jedoch nicht bekannt.
Methoden: Zwischen Juni 2015 und Oktober 2015 maßen wir bei allen stationär aufgenommenen Hörsturzpatienten der HNO-Klinik Nordhausen (n=33, 17 Frauen, 16 Männer, medianes Alter 64 Jahre, range 27-88 a) den Mg-Spiegel des Serums und korrelierten diesen mit dem Ausmaß des akuten Hörverlustes in Prozent (Röser 1973) sowie dem frequenzspezifischen Ausmaß in dB bei 500, 1000, 2000 und 4000 Hz im Vergleich zum gesunden Ohr.
Ergebnisse: Bei einer Normalverteilung des Serum-Mg (0,87±0,05 mmol/l) unter den Patienten ließ sich zunächst keine Korrelation mit dem akuten Hörverlust nach Röser bzw. in den einzelnen Frequenzen feststellen. Jedoch fiel auf, dass es eine statistisch signifikante Häufung (p<0,001, χ²=12,54) von Patienten mit totalem Hörverlust(definiert als ≥100dB Differenz zum gesunden Ohr) auf einer Frequenz gibt, wenn der Serum-Mg mit Werten >0,90 mmol/l im oberen Anteil des Referenzbereiches liegt: In der Gruppe ≥0,90 mmol/l Serum Mg fanden wir 10 Messungen mit totalem Verlust des Hörvermögens und 30 Messungen mit partiellem Verlust. In der Gruppe <0,90 mmol/l Serum-Mg fanden wir 4 Messungen mit totalem Verlust und 88 Messungen mit partiellem Verlust des Hörvermögens.
Schlussfolgerungen: Erhöhtes Serum-Mg könnte ein Risikofaktor für eine plötzliche Ertaubung darstellen, so dass man die therapeutische Gabe von Magnesium beim akuten Hörsturz unbedingt nochmals überprüfen sollte.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.