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87th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

04.05. - 07.05.2016, Düsseldorf

Einfluss von Metformin, Metronidazol und Statinen auf das Überleben von Patienten mit fortgeschrittenem Larynxkarzinom

Meeting Abstract

  • corresponding author David Wetterauer - Charité - Universitätsmedizin Berlin, Berlin
  • Sander Steffen - Charité - Universitätsmedizin Berlin, Berlin
  • Heidi Olze - Charité - Universitätsmedizin Berlin, Berlin
  • Arne Böttcher - Charité - Universitätsmedizin Berlin, Berlin

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 87. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Düsseldorf, 04.-07.05.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16hnod243

doi: 10.3205/16hnod243, urn:nbn:de:0183-16hnod2430

Published: March 30, 2016

© 2016 Wetterauer et al.
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Text

Einleitung: Über den antikanzerogenen Effekt von Metformin und Statinen liegen bereits wenige retrospektive Studien vor. Ziel dieser Studie war es, bei Laryngektomiepatienten einen Einfluss dieser Medikamente auf das Überleben nachzuweisen.

Methoden: Wir untersuchten retrospektiv 54 Patienten, welche in den Jahren 2002 bis 2014, an der Charité – Universitätsmedizin Berlin, bei fortgeschrittenem Larynxkarzinom (AJCC III+IVA), primär mittels totaler Laryngektomie und Neck dissection therapiert wurden. Das Überleben wurde über univariate Regressionsanalysen auf overall survival (OS) und disease-free survival (DFS) berechnet.

Ergebnisse: Für die Einnahme von Metformin zeigte sich kein signifikanter Überlebensvorteil (n=4; OS: Hazard Ratio (HR) 23,713, p=0.439; DFS: HR 23,921, p=0.079). Ein nachteiliger Effekt ließ sich für die Einnahme von Statinen (n=16, OS: HR 0,400, p=0.089; DFS: HR 0,400, p=0.073; χ²=4,864; p=0.027) und Metronidazol (n=30; OS: HR 0.269, p=0.083; DFS: HR 0.222, p=0.018; χ²=3,957, p=0.047) nachweisen. In der Subkohorte der adjuvant bestrahlten Patienten (n=28) zeigte sich bezüglich einer Metronidazoleinnahme (n=18; OS: HR 0.337, p=0.315; DFS: HR 0.277, p=0.228) kein signifikanter Effekt.

Schlussfolgerung: In dieser Studie konnte, bei limitierter Fallzahl, für die Einnahme von Metformin kein signifikanter Überlebensvorteil belegt werden. Es zeigten sich jedoch erhebliche Unterschiede bezüglich der Überlebenszeiten, sodass sich ein protektiver Effekt von Metformin beim Plattenepithelkarzinom vermuten lässt. Statine und Metronidazol zeigten sich, mutmaßlich auf Grund vorliegender Komorbiditäten, als nachteilig bezüglich der Überlebenszeiten. Für eine prognostisch begünstigende Radiosensitivierung durch postoperative Gabe von Metronidazol ergab sich kein Anhalt.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.