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87th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

04.05. - 07.05.2016, Düsseldorf

Knockdown von hnRNP K erhöht die DNA-Schädigung nach Bestrahlung und reduziert das Tumorzellüberleben

Meeting Abstract

  • corresponding author Judith Strozynski - Unimedizin Mainz, Hals-Nasen-Ohrenklinik und Poliklinik, Mainz
  • Nadine Matlé - Unimedizin Mainz, Hals-Nasen-Ohrenklinik, Labor für molekulare Tumorbiologie, Mainz
  • Nadine Wiesmann - Unimedizin Mainz, Hals-Nasen-Ohrenklinik, Labor für molekulare Tumorbiologie, Mainz
  • Julia Heim - Unimedizin Mainz, Hals-Nasen-Ohrenklinik, Labor für molekulare Tumorbiologie, Mainz
  • Jürgen Brieger - Unimedizin Mainz, Hals-Nasen-Ohrenklinik, Labor für molekulare Tumorbiologie, Mainz

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 87. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Düsseldorf, 04.-07.05.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16hnod231

doi: 10.3205/16hnod231, urn:nbn:de:0183-16hnod2319

Published: March 30, 2016

© 2016 Strozynski et al.
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Die Strahlentherapie stellt in der Therapie von Kopf-Hals-Tumoren ein zentrales Element dar. Dabei kommt es immer wieder zur Limitation des Behandlungserfolgs durch strahlenresistente Tumoren. Auf der Suche nach Mechanismen der Strahlenresistenz bei Kopf-Hals-Tumoren konnte von uns das Protein hnRNP K (heterogeneous ribonuclear protein K) identifiziert werden. Es handelt sich um ein durch Bestrahlung hochreguliertes Protein, welches in Kopf-Hals-Tumoren überexprimiert vorliegt und ein Teil des p53/HDM2 Pathways ist.

Ziel der Untersuchung war es die Rolle von hnRNP K bei der DNA-Schadensantwort näher zu charakterisieren. Dazu wurden zwei Tumorzelllinien mit verschiedenen Dosen bestrahlt und ein Knockdown von hnRNP K mittels siRNA durchgeführt. Anschließend wurden die DNA-Schäden mit Hilfe einer yH2AX-Immunfluoreszenz-Färbung quantifiziert. Zudem wurde zur funktionellen Analyse ein Colony-Forming Assay durchgeführt.

Es konnte gezeigt werden, dass es zu einer dosisabhängigen Zunahme von DNA-Doppelstrangbrüchen (DSB) nach Bestrahlung kommt. Der Knockdown von hnRNP K führt zu einer Zunahme der durch Bestrahlung induzierten DNA-Schäden und zu einer verlangsamten Reparatur. Die verzögerte Reparatur der DSB könnte auf gestörte Reparaturmechanismen oder einen verspäteten Zellzyklusarrest unter Knockdown von hnRNP K hindeuten. Die Tumorzellen mit einem reduzierten hnRNP K-Level reagieren sensibler auf die durchgeführte Bestrahlung. Dies bestätigt sich im Colony-Forming Assay.

Die durchgeführten Untersuchungen belegen die essentielle Rolle von hnRNP K bei der DNA-Schadensantwort und rücken dieses Protein als Target für eine mögliche Radiosensibilisierung von Tumorzellen in den Fokus weiterer Untersuchungen.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.