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Knockdown von hnRNP K erhöht die DNA-Schädigung nach Bestrahlung und reduziert das Tumorzellüberleben
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Veröffentlicht: | 30. März 2016 |
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Die Strahlentherapie stellt in der Therapie von Kopf-Hals-Tumoren ein zentrales Element dar. Dabei kommt es immer wieder zur Limitation des Behandlungserfolgs durch strahlenresistente Tumoren. Auf der Suche nach Mechanismen der Strahlenresistenz bei Kopf-Hals-Tumoren konnte von uns das Protein hnRNP K (heterogeneous ribonuclear protein K) identifiziert werden. Es handelt sich um ein durch Bestrahlung hochreguliertes Protein, welches in Kopf-Hals-Tumoren überexprimiert vorliegt und ein Teil des p53/HDM2 Pathways ist.
Ziel der Untersuchung war es die Rolle von hnRNP K bei der DNA-Schadensantwort näher zu charakterisieren. Dazu wurden zwei Tumorzelllinien mit verschiedenen Dosen bestrahlt und ein Knockdown von hnRNP K mittels siRNA durchgeführt. Anschließend wurden die DNA-Schäden mit Hilfe einer yH2AX-Immunfluoreszenz-Färbung quantifiziert. Zudem wurde zur funktionellen Analyse ein Colony-Forming Assay durchgeführt.
Es konnte gezeigt werden, dass es zu einer dosisabhängigen Zunahme von DNA-Doppelstrangbrüchen (DSB) nach Bestrahlung kommt. Der Knockdown von hnRNP K führt zu einer Zunahme der durch Bestrahlung induzierten DNA-Schäden und zu einer verlangsamten Reparatur. Die verzögerte Reparatur der DSB könnte auf gestörte Reparaturmechanismen oder einen verspäteten Zellzyklusarrest unter Knockdown von hnRNP K hindeuten. Die Tumorzellen mit einem reduzierten hnRNP K-Level reagieren sensibler auf die durchgeführte Bestrahlung. Dies bestätigt sich im Colony-Forming Assay.
Die durchgeführten Untersuchungen belegen die essentielle Rolle von hnRNP K bei der DNA-Schadensantwort und rücken dieses Protein als Target für eine mögliche Radiosensibilisierung von Tumorzellen in den Fokus weiterer Untersuchungen.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.