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Interrater-Reliabilität bei der Beurteilung von laryngealen EMG-Befunden (LEMG)
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Published: | March 30, 2016 |
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Einleitung: Die Durchführung von LEMGs, die Signalableitung und die Interpretation sind nur teilweise standardisiert und deshalb problematisch.
Ziel der Studie war die Bestimmung der Reliabilität der Beurteilung der Willküraktivität von LEMG-Befunden durch eine Expertengruppe der Arbeitsgruppe Neurolaryngologie der Europäischen Laryngologischen Gesellschaft (ELS).
Methoden: Aus einem multizentrischen Registers mit 371 LEMG-Datensätzen wurden 53 EMG-Signale zur Bewertung ausgewählt. 7 Experten ordneten die vorbewerteten LEMG-Signale den Kategorien „none/silent“, „ single fiber activity/single fibre patterns“, „strongly decreased“, „mildly dreased“, „dense“ zu.
Zur Beurteilung der Nachbewertung der einzelnen Experten mit den Vorbewertungen der lokalen Untersucher wurde Cohens`s Kappa verwendet.
Um die Urteile aller Experten zu vergleichen, wurde Fleiss Kappa verwendet.
Ergebnisse: Die Cohens`s Kappa-Werte waren mit 0,088 bis 0,333 sehr niedrig.
Auch Fleiss Kappa zeigte mit 0,27 eine schlechte Reliabilität. In einer Subanalyse zeigte sich aber, dass dies vor allem durch die LEMG-Beispiele, deren Willküraktivität als „strongly decreased“, „mildly dreased“ oder „dense“ eingeschätzt wurde, verursacht wurde. Hier lag mit einem Fleiss Kappa von -0,71 die Reliabilität deutlich unter der Zufallswahrscheinlichkeit.
Diskussion: Eine subjektive Bewertung der Willküraktivität in Nadel-EMG-Signalen scheint nur im unteren Bereich der Skala („none/silent“, „ single fiber activity/single fibre patterns“, „>singel fibre patterns“) halbwegs sinnvoll möglich zu sein. Da die subjektive Bewertung durch Experten eine so geringe Reliabilität zeigt, sind neue Methoden zur objektiven Quantifizierung von EMG-Aktivität dringend erforderlich.
Der Erstautor weist auf folgenden Interessenkonflikt hin: Forschungsförderung durch die Firma Med-El