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87. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

04.05. - 07.05.2016, Düsseldorf

Interrater-Reliabilität bei der Beurteilung von laryngealen EMG-Befunden (LEMG)

Meeting Abstract

  • corresponding author Berit Schneider-Stickler - Medizinische Universität Wien, Univ.-HNO-Klinik Wien, Wien, Österreich
  • Gerhard Förster - Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde SRH Wald-Klinikum Gera gGmbH, Jena
  • Claus Pototschnig - Medizinische Universität Innsbruck, Univ.HNO-Klinik, Innsbruck, Österreich
  • Matthias Leonhard - Medizinische Universität Wien, Univ.-HNO-Klinik, Wien, Österreich
  • Anne-Kristin Zienau - Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde Universitätsklinikum, Jena
  • Kathleen Klinge - Praxis, Gera
  • Thordis Granitzka - Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde Universitätsklinikum, Jena
  • Gerd Fabian Volk - Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde Universitätsklinikum, Jena

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 87. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Düsseldorf, 04.-07.05.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16hnod035

doi: 10.3205/16hnod035, urn:nbn:de:0183-16hnod0350

Veröffentlicht: 30. März 2016

© 2016 Schneider-Stickler et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die Durchführung von LEMGs, die Signalableitung und die Interpretation sind nur teilweise standardisiert und deshalb problematisch.

Ziel der Studie war die Bestimmung der Reliabilität der Beurteilung der Willküraktivität von LEMG-Befunden durch eine Expertengruppe der Arbeitsgruppe Neurolaryngologie der Europäischen Laryngologischen Gesellschaft (ELS).

Methoden: Aus einem multizentrischen Registers mit 371 LEMG-Datensätzen wurden 53 EMG-Signale zur Bewertung ausgewählt. 7 Experten ordneten die vorbewerteten LEMG-Signale den Kategorien „none/silent“, „ single fiber activity/single fibre patterns“, „strongly decreased“, „mildly dreased“, „dense“ zu.

Zur Beurteilung der Nachbewertung der einzelnen Experten mit den Vorbewertungen der lokalen Untersucher wurde Cohens`s Kappa verwendet.

Um die Urteile aller Experten zu vergleichen, wurde Fleiss Kappa verwendet.

Ergebnisse: Die Cohens`s Kappa-Werte waren mit 0,088 bis 0,333 sehr niedrig.

Auch Fleiss Kappa zeigte mit 0,27 eine schlechte Reliabilität. In einer Subanalyse zeigte sich aber, dass dies vor allem durch die LEMG-Beispiele, deren Willküraktivität als „strongly decreased“, „mildly dreased“ oder „dense“ eingeschätzt wurde, verursacht wurde. Hier lag mit einem Fleiss Kappa von -0,71 die Reliabilität deutlich unter der Zufallswahrscheinlichkeit.

Diskussion: Eine subjektive Bewertung der Willküraktivität in Nadel-EMG-Signalen scheint nur im unteren Bereich der Skala („none/silent“, „ single fiber activity/single fibre patterns“, „>singel fibre patterns“) halbwegs sinnvoll möglich zu sein. Da die subjektive Bewertung durch Experten eine so geringe Reliabilität zeigt, sind neue Methoden zur objektiven Quantifizierung von EMG-Aktivität dringend erforderlich.

Der Erstautor weist auf folgenden Interessenkonflikt hin: Forschungsförderung durch die Firma Med-El