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86th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

13.05. - 16.05.2015, Berlin

Analyse elektrisch evozierter Summenaktionspotenziale (ECAP) bei Cochlea-Implant-Patienten in Abhängigkeit von Alter, Ertaubungsdauer und -ursache.

Meeting Abstract

  • corresponding author Florian Christov - Uniklinik Essen, Essen
  • Patrick Munder - HNO Uni Essen, Essen
  • Laura Berg - Uniklinik Essen, Essen
  • Heike Bagus - Akustiker Bagus, Essen
  • Stephan Lang - Uniklinik Essen, Essen
  • Diana Arweiler-Harbeck - Uniklinik Essen, Essen

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 86. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Berlin, 13.-16.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15hnod323

doi: 10.3205/15hnod323, urn:nbn:de:0183-15hnod3232

Published: March 26, 2015

© 2015 Christov et al.
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Outline

Text

Einleitung: Die intra- und postoperative Erfassung elektrisch evozierter Summenaktions-potenziale des Hörnerven sowie die Ermittlung entsprechender Reizschwellen ist für die CI-Versorgung von hoher Bedeutung. Ziel der Studie war es, die Dynamik der ECAP-Messungen in Abhängigkeit vom Zeitpunkt der Messung, der Ertaubungsursache- und -dauer sowie dem Implantationsalter auszuwerten.

Methoden: Von allen am UK Essen zwischen 2008 und 2013 mit einem Implantat der Fa. Cochlea ® versorgten Patienten (CI24 n=40; CI422 n=17; CI512 n=23) wurden die Daten von 80 Patienten aus acht definierten Altersgruppen (0 bis 90) retrospektiv analysiert. Erfasst wurden Ertaubungsursache und -dauer sowie die entsprechenden ECAP-Werte intra- und postop und das postoperative Hörvermögen.

Ergebnisse: In allen Altersgruppen waren NRTs postoperativ ausreichend reproduzierbar (Mittelwert MW 176 CL) und verbesserten sich noch weiter bis zur 6-Monats-Kontrolle (MW 158 CL). In den jüngeren Altersgruppen 2–4 (1,5–4 Jahre) lagen die initialen Werte tendenziell niedriger (MW 172 CL) und näherten sich in den 6-Monatskontrollen den anderen Gruppen an. Im Hinblick auf die Ertaubungsursache zeigten die Patienten mit Otosklerose eine geringfügig erhöhte NRT-Schwelle. Die Ertaubungsdauer hatte in unseren Untersuchungen keinen Einfluss auf die Reproduzierbarkeit der NRT's.

Fazit: Der Ausgangswert der intraoperativen NRT's ist als Indikator für die CI-Funktion eine gute Messgröße und sollte auch postoperativ regelmäßig abgeleitet werden. Zwar ist bei sehr jungen Patienten die NRT-Schwelle zu Beginn niedriger, jedoch kommt es bei allen Patienten innerhalb von 6 Monaten zu einer Verbesserung der Werte. Als Prädiktor für die Entwicklung des Hörvermögens allgemein sind die ECAPS jedoch nur bedingt geeignet.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.