gms | German Medical Science

86th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

13.05. - 16.05.2015, Berlin

Vestibuläre Migräne und Morbus Meniere – Gibt es Unterschiede bei vestibulären Befunden?

Meeting Abstract

Search Medline for

  • corresponding author Alexander Blödow - HELIOS Klinikum Berlin-Buch, Berlin
  • Ralf Helbig - HELIOS Klinikum Berlin-Buch, Berlin
  • Marc Bloching - HELIOS Klinikum Berlin-Buch, Berlin

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 86. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Berlin, 13.-16.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15hnod311

doi: 10.3205/15hnod311, urn:nbn:de:0183-15hnod3114

Published: March 26, 2015

© 2015 Blödow et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution License. You are free: to Share - to copy, distribute and transmit the work, provided the original author and source are credited. See license information at http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/.


Outline

Text

Einleitung: Die vestibuläre Migraine ist eine Schwindelerkrankung, die mit erheblichen individuellen und gesundheitsökonomischen Belastungen einhergeht. Patienten mit Schwindel haben signifikant häufiger eine Migräne als Kontrollpatienten und ca. 20% aller Migränepatienten beklagen eine Schwindelsymptomatik. Neben Schwindel können bei der vestibulären Migraine auch Hörminderungen und Tinnitus attackenartig auftreten. Damit kann eine Abgrenzung zum Morbus Meniere erschwert sein.

Material und Methode: In dieser Studie wurde der vestibulookuläre Reflex (VOR) mit Hilfe des Video-Kopfimpulstest und der thermischen Prüfung bei 60 Patienten mit einer vestibulären Migraine bzw. Morbus Meniere untersucht. Die Häufigkeit pathologischer Befunde für beide Entitäten wurde in Bezug auf die Erkrankungsdauer ausgewertet.

Resultate: VOR-Pathologien fanden sich signifikant seltener bei Migraine-Patienten, für beide Entitäten war die thermische Prüfung häufiger auffällig als der Video-Kopfimpulstest. Ein Unterschied hinsichtlich der Häufigkeit pathologischer Befunde im Früh- und Spätstadium bestand weder für die vestibuläre Migraine noch für den Morbus Meniere.

Schlussfolgerung: Patienten mit cochleovestibulären Symptomen und Kopfschmerzattacken, die keine Auffälligkeiten in der Vestibularisdiagnostik bieten, leiden wahrscheinlicher an einer vestibulären Migraine als an einem Morbus Meniere. Die vestibulären Symptome bei Migrainepatienten scheinen häufiger zentralen Ursprungs zu sein. Für eine ökonomische Diagnostik sollte zunächst der Video-Kopfimpulstest als schnelle, nichtinvasive und praktikable Untersuchungsmethode und nur bei regelrechtem Befund eine thermische Prüfung erfolgen.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.