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fMRT als Lügendetektor vor Cochlea-Implantation bei psychogener Hörstörung
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Published: | March 26, 2015 |
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Einleitung: In der Cochlea-Implantat-Sprechstunde stellte sich eine 21-jährige Patientin mit einer vor wenigen Jahren akut aufgetretenen einseitigen Ertaubung vor. Tonaudiometrisch war keine Hörschwelle auf der rechten Seite bestimmbar. Otoakustische Emissionen waren jedoch vorhanden und auch BERA- und CERA-Untersuchung ergaben eine Normakusis beidseits.
Methode: Als ergänzende Untersuchung und Bestätigung der Normakusis führten wir eine fMRT-Untersuchung durch. Die strukturelle Konnektivität der Faserbahnen des auditorischen Systems ist mittels diffusion tensor imaging zu visualisieren. Die funktionelle Konnektivität lässt sich mit einer neuen Methoden der fMRT, den resting state networks, ermitteln. Eine derartige Untersuchung des auditorischen Systems bei einseitiger Taubheit ist bislang in keiner publizierten Studie durchgeführt worden.
Ergebnis: Bei der 21-jährigen Patientin zeigten sich im auditorischen System seitengleiche Aktivitäten der Ruhenetzwerke. Die beidseitige Normakusis konnte somit bestätigt werden. In der weiteren psychologischen Abklärung konnte eine starke psychische Belastungssituation in der Vergangenheit als Ursache der psychogenen Hörstörung aufgedeckt werden.
Schlussfolgerung: Die Messung von resting state networks im fMRT stellt somit ein neues objektives Messverfahren zur Testung der Funktionalität des auditorischen Kortex dar.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.