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Inzidenz von Doppelbildern und Rückgang der Proptosis nach balancierter Orbitadekompression
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Published: | April 14, 2014 |
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Hintergrund: Die Inzidenz von Motilitätsstörungen nach Orbitadekompression variiert erheblich. Hauptursache für die Verminderung der Augenbeweglichkeit ist der Prolaps der Augenmuskeln in die neu geschaffenen Hohlräume. Untersucht wurde die Auswirkung der präoperativen Situation auf die postoperative Augenbeweglichkeit sowie der Rückgang der Proptosis nach balancierter Orbitadekompression.
Methode: Patienten (n=74) die von 7/2011–7/2013 eine minimal invasive balancierte Dekompression (lateral-medial) erhielten wurden eingeschlossen. Das Vorkommen von Doppelbildern (DB), Veränderungen von Schielwinkel und Naugel-Index wurden ausgewertet.
Ergebnisse: Präoperativ hatten 53% der Patienten keine DB, 19% in extremen Blickrichtungen und 28% permanent. Postoperativ trat bei 26% der Patienten ohne DB in Primärposition eine manifeste Diplopie auf. Die durchschnittliche Schielwinkelzunahme betrug +2,4°, so dass die meisten Patienten mit einer einseitigen Medialis Rücklagerung korrigiert werden konnten. Durchschnittlich lag der Rückgang des Naugel-Index bei 4,6 mm +- 2,3 mm.
Diskussion: Das Risiko von neu auftretenden DB nach Orbitadekompression darf nicht unterschätzt werden. Bei der balancierten Dekompression liegt es niedriger als bei den meisten anderen chirurgischen Techniken wie z.B. der inferior-medialen Dekompression. Bei einem Proptosisrückgang von durchschnittlich 4,6 mm eignet sich die balancierte Dekompression auch bei ausgeprägten Pathologien.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.