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85. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

28.05. - 01.06.2014, Dortmund

Inzidenz von Doppelbildern und Rückgang der Proptosis nach balancierter Orbitadekompression

Meeting Abstract

  • corresponding author Kerstin Büchsenschütz - Universitätsklinikum Essen Klinik für HNO-Erkrankungen, Essen
  • Anja Eckstein - Universitätsklinikum Essen Klinik für Augenheilkunde, Essen
  • Christoph Bergmann - Universitätsklinikum Essen Klinik für HNO-Erkrankungen, Essen
  • Stephan Lang - Universitätsklinikum Essen Klinik für HNO-Erkrankungen, Essen
  • Stefan Mattheis - Universitätsklinikum Essen Klinik für HNO-Erkrankungen, Essen

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 85. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Dortmund, 28.05.-01.06.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14hnod593

doi: 10.3205/14hnod593, urn:nbn:de:0183-14hnod5935

Veröffentlicht: 14. April 2014

© 2014 Büchsenschütz et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Die Inzidenz von Motilitätsstörungen nach Orbitadekompression variiert erheblich. Hauptursache für die Verminderung der Augenbeweglichkeit ist der Prolaps der Augenmuskeln in die neu geschaffenen Hohlräume. Untersucht wurde die Auswirkung der präoperativen Situation auf die postoperative Augenbeweglichkeit sowie der Rückgang der Proptosis nach balancierter Orbitadekompression.

Methode: Patienten (n=74) die von 7/2011–7/2013 eine minimal invasive balancierte Dekompression (lateral-medial) erhielten wurden eingeschlossen. Das Vorkommen von Doppelbildern (DB), Veränderungen von Schielwinkel und Naugel-Index wurden ausgewertet.

Ergebnisse: Präoperativ hatten 53% der Patienten keine DB, 19% in extremen Blickrichtungen und 28% permanent. Postoperativ trat bei 26% der Patienten ohne DB in Primärposition eine manifeste Diplopie auf. Die durchschnittliche Schielwinkelzunahme betrug +2,4°, so dass die meisten Patienten mit einer einseitigen Medialis Rücklagerung korrigiert werden konnten. Durchschnittlich lag der Rückgang des Naugel-Index bei 4,6 mm +- 2,3 mm.

Diskussion: Das Risiko von neu auftretenden DB nach Orbitadekompression darf nicht unterschätzt werden. Bei der balancierten Dekompression liegt es niedriger als bei den meisten anderen chirurgischen Techniken wie z.B. der inferior-medialen Dekompression. Bei einem Proptosisrückgang von durchschnittlich 4,6 mm eignet sich die balancierte Dekompression auch bei ausgeprägten Pathologien.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.