gms | German Medical Science

85th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

28.05. - 01.06.2014, Dortmund

Der Einfluss des Antibiotikums Mupirocin auf die ziliäre Schlagfrequenz des humanen nasalen Epithels – eine in-vitro-Untersuchung

Meeting Abstract

  • corresponding author Richard Birk - HNO Uniklinik Mannheim, Mannheim
  • Karl Hörmann - Universitäts HNO Klinik, Mannheim
  • Boris A. Stuck - Universitäts HNO Klinik, Mannheim
  • J. Ulrich Sommer - Universitäts HNO Klinik, Mannheim

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 85. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Dortmund, 28.05.-01.06.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14hnod588

doi: 10.3205/14hnod588, urn:nbn:de:0183-14hnod5888

Published: April 14, 2014

© 2014 Birk et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution License (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.en). You are free: to Share – to copy, distribute and transmit the work, provided the original author and source are credited.


Outline

Text

Einleitung: Mupirocin mit seinem wirksamen Bestandteil Pseudomoninsäure A ist ein sowohl bakteriostatisch als auch bakteriozid wirkendes Antibiotikum, welches aus bestimmten Pseudomonas fluorescens Stämmen gewonnen wird. Im HNO-Bereich wird es unter anderem zur Eradikation der im Rahmen der Krankenhaushygiene immer mehr an Bedeutung gewinnenden multiresistenten Staphylocoocus aureus Stämme im Bereich der Nasenvorhöfe verwendet. Über den Einfluss von Mupirocin auf die ziliäre Funktion liegen trotz des breiten Einsatzes jedoch bisher keine Daten vor.

Methoden: Nasale Epithelzellen wurden bei gesunden Probanden mittels transnasaler Bürstenzytologie extrahiert. Die gewonnenen Zellen wurden mit Mupirocin-haltiger Lösung (Mupirocin-Calcium) in Konzentrationen versetzt, die der klinischen Anwendung entsprechen (2%) sowie darüber und darunter liegen. Zusätzlich wurde eine Negativkontrolle mit Ringer-Laktat-Lösung durchgeführt. Die zilientragenden Zellen in diesen Ansätzen wurden mithilfe eines Phasenkontrastmikroskops über einen Zeitraum von 20 Minuten bei 22°C beobachtet. Die Bestimmung der ziliären Schlagfrequenz (CBF) erfolgte über eine Hochgeschwindigkeitskamera mit minütlich angefertigten Videosequenzen von 2s Dauer.

Ergebnisse: Innerhalb von 20 Minuten zeigte sich bei Konzentrationen, die der klinischen Anwendung entsprechen (2%), eine im Vergleich zur Kontrollgruppe signifikant reduzierte CBF in Anwesenheit von Mupirocin-Calcium. Diese Abnahme der Schlagfrequenz war ferner stark konzentrations- und bedingt zeitabhängig.

Zusammenfassung: In der vorliegenden Studie konnte eine signifikante Abnahme der ziliären Schlagfrequenz durch Zugabe Mupirocin-haltiger Lösung in klinisch relevanten Konzentrationen gezeigt werden. Die Indikation zur Anwendung auf zilientragendem Epithel sollte deshalb streng gestellt werden.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.