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85th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

28.05. - 01.06.2014, Dortmund

Der WNT-Weg in der Cetuximabtherapie von HPV-positiven HNSCC: ein „Notausgang“ für Nonresponder?

Meeting Abstract

  • corresponding author Henrike Zech - Universitätsklinikum zu Lübeck, Oldenburg
  • Anna Sophie Hoffmann - Universität zu Lübeck, Lübeck
  • Ralph Pries - Universität zu Lüeck, Lübeck
  • Barbara Wollenberg - Universität zu Lübeck, Lübeck

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 85. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Dortmund, 28.05.-01.06.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14hnod302

doi: 10.3205/14hnod302, urn:nbn:de:0183-14hnod3029

Published: April 14, 2014

© 2014 Zech et al.
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Humane Papillomaviren (HPV) gelten zunehmend als Risikofaktor für die Entstehung von Plattenepitelkarzinomen des Kopf-Hals-Bereichs (HNSCC). Die derzeitige Forschung weist auf ein verändertes Mikromilieu HPV-positiver Tumoren hin und stellt die Modulation klassischer Therapieschemata zur Diskussion. In diesem Projekt wird die Wirkung von Cetuximab auf das Mikromillieu von HPV-positiven und negativen HNSCC untersucht. Im Fokus stehen dabei (Trans-)aktivierungsprozesse der EGFR- und Wnt-Signaltransduktionswege.

Permanente HPV-positive und -negative Zelllinien wurden nach Gabe von Cetuximab und Wachstumsfaktoren hinsichtlich morpholgischer Veränderungen, Wachstumsverhalten (xCELLigence), Apoptoserate (Annexin V/ PI-Färbung im FACS) und der Konzentration und Lokalisation der Schlüsselsubstanzen des EGFR-und Wnt-Weges untersucht (Western Blot, Immunfluoreszenz).

Die Wirkung Cetuximabs variiert stärker bei den HPV-positiven Zellinien und geht mit molekularbiologischen Veränderungen einher: Eine Zellinie ließ sich durch den Einsatz von Cetuximab in ihrem Wachstum nicht beeinflussen, zeigte aber erhöhte Konzentrationen der Wnt-Marker und morphologischen Veränderungen. Das Faktum, dass auf Cetuximab sensible Zelllinien nur einen kaum aktivierten und nicht steigerbaren WNT-Weg aufzeigten, könnte auf eine Korrelation von Cetuximabsensibilität und Wnt-Regulation hinweisen. Diese Korrelation fand sich nicht bei HPV-negativen Zelllinien.

Unsere Versuche deuten darauf hin, dass einige HPV-positive HNSCC der Wirkung von Cetuximab durch einen „Rescue-Mechanismus“ über den WNT-Weg entgehen. Zur Verifizierung dieser Hypothese müssen weitere Zelllinien sowie Primärmaterial untersucht und die Relevanz für HPV-negative Tumore geprüft werden. Eine kombinierte Unterbindung der teilweise parallel verlaufenden EGFR- und Wnt- vermittelten Signalkaskaden könnte eine Therapieoption bei bisherigen "Cetuximab-Nonrespondern" darstellen.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.