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Monitoring mikrovaskulärer Lappen nach Oropharynxrekonstruktionen mittels Infrarot-Thermographie
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Published: | April 14, 2014 |
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Einleitung: Der Erfolg einer chirurgischen Rekonstruktion mittels freier, mikrovaskulärer Lappen ist u.a. von der Reperfusion des Transplantates abhängig. Die Beurteilung der Transplantat-Vitalität erfolgt subjektiv z.B. anhand der Hautfarbe, Rekapillarisierung oder der Gewebespannung. Das klinische Monitoring bedarf jedoch einer hohen klinischen Erfahrung.
Material und Methoden: Der Einsatz der Infrarot-Thermographie zum Monitoring freier, mikrovaskulärer Radialislappen-Transplantate im Oropharynx wurde untersucht. Von 8 Transplantaten sind intraoperativ vor und nach Durchführung der mikrovaskulären Anastomosen, sowie am 1. und 10. postoperativen Tag Doppler-Sonographien, Foto- sowie Infrarot-Thermographie-Aufnahmen angefertigt worden.
Ergebnisse: Alle Radialislappen-Transplantate zeigten klinisch keine Perfusionsstörungen. Zu allen Zeitpunkten waren positive Doppler-Signale nachweisbar. Die Thermographie-Aufnahmen zeigten jeweils einen Anstieg der Absoluttemperaturen (33,94°C vs. 37,16°C, p<0,001) sowie einen Abfall des relativen Temperaturunterschieds zum Umgebungsgewebe (1,74 vs. -0,61, p<0.01). Zusätzlich konnte intraoperativ nach Anastomose mittels Kältereiz die Wiedererwärmung der Hautoberfläche thermographisch erfasst werden.
Diskussion: Die Beurteilung der Transplantat-Vitalität erfolgt z.B. mittels Inspektion, Palpation oder Doppler-Sonographie. Unmittelbar nach erfolgter Anastomose ist die Thrombosierungsgefahr am größten. Sowohl intra- als auch postoperativ kann die Oberflächentemperatur als Perfusionsparameter bis auf Ebene der Gefäßperforatoren, z.B. am Hautrand des Transplantates objektiv gemessen werden. Somit könnte die Infrarot-Thermographie als non-invasives Verfahren eine Ergänzung des klinischen Monitoring mikrovaskulärer Transplantate darstellen.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.