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85. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

28.05. - 01.06.2014, Dortmund

Monitoring mikrovaskulärer Lappen nach Oropharynxrekonstruktionen mittels Infrarot-Thermographie

Meeting Abstract

  • corresponding author Maren Just - Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde Univ. Leipzig, Leipzig
  • Claire Chalopin - Innovation Center, Leipzig
  • Michael Unger - Innovation Center, Leipzig
  • Thomas Neumuth - ICCAS, Leipzig
  • Milos Fischer - Univ.-HNO-Klinik, Leipzig
  • Andreas Dietz - Univ.-HNO-Klinik, Leipzig

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 85. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Dortmund, 28.05.-01.06.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14hnod230

doi: 10.3205/14hnod230, urn:nbn:de:0183-14hnod2308

Veröffentlicht: 14. April 2014

© 2014 Just et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Der Erfolg einer chirurgischen Rekonstruktion mittels freier, mikrovaskulärer Lappen ist u.a. von der Reperfusion des Transplantates abhängig. Die Beurteilung der Transplantat-Vitalität erfolgt subjektiv z.B. anhand der Hautfarbe, Rekapillarisierung oder der Gewebespannung. Das klinische Monitoring bedarf jedoch einer hohen klinischen Erfahrung.

Material und Methoden: Der Einsatz der Infrarot-Thermographie zum Monitoring freier, mikrovaskulärer Radialislappen-Transplantate im Oropharynx wurde untersucht. Von 8 Transplantaten sind intraoperativ vor und nach Durchführung der mikrovaskulären Anastomosen, sowie am 1. und 10. postoperativen Tag Doppler-Sonographien, Foto- sowie Infrarot-Thermographie-Aufnahmen angefertigt worden.

Ergebnisse: Alle Radialislappen-Transplantate zeigten klinisch keine Perfusionsstörungen. Zu allen Zeitpunkten waren positive Doppler-Signale nachweisbar. Die Thermographie-Aufnahmen zeigten jeweils einen Anstieg der Absoluttemperaturen (33,94°C vs. 37,16°C, p<0,001) sowie einen Abfall des relativen Temperaturunterschieds zum Umgebungsgewebe (1,74 vs. -0,61, p<0.01). Zusätzlich konnte intraoperativ nach Anastomose mittels Kältereiz die Wiedererwärmung der Hautoberfläche thermographisch erfasst werden.

Diskussion: Die Beurteilung der Transplantat-Vitalität erfolgt z.B. mittels Inspektion, Palpation oder Doppler-Sonographie. Unmittelbar nach erfolgter Anastomose ist die Thrombosierungsgefahr am größten. Sowohl intra- als auch postoperativ kann die Oberflächentemperatur als Perfusionsparameter bis auf Ebene der Gefäßperforatoren, z.B. am Hautrand des Transplantates objektiv gemessen werden. Somit könnte die Infrarot-Thermographie als non-invasives Verfahren eine Ergänzung des klinischen Monitoring mikrovaskulärer Transplantate darstellen.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.