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Eignen sich klinische Parameter als reliable Prädiktoren für eine therapierelevante Schluckstörung bei Patienten mit Kopf-Hals-Tumoren nach Tumorresektion?
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Published: | April 15, 2013 |
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Einleitung: Tumorresektionen im Kopf-Hals-Bereich affektieren entscheidende Parameter der Schluckfunktion. Verschiedene Parameter einer klinischen Schluckuntersuchung, wie z.B. die Zungenmotilität, werden häufig überprüft, ihre Validität hinsichtlich ihrer Prädiktoreigenschaften bezüglich einer therapierelevanten Schluckstörung bei Kopf-Hals-Tumoren sind bislang jedoch nicht untersucht.
Methoden: Bei 80 Kopf-Hals-Tumorpatienten (Stage II–IV) ohne vorbekannte Schluckstörung oder neurologische Erkrankungen wurden nach Resektion und vor Oralisierungsbeginn in dieser prospektiv verblindeten Studie von zwei Dysphagietherapeuten die folgenden sieben klinischen Parameter untersucht: Dysglossie, feuchter Stimmklang, willkürlicher Husten, Mundöffnung, Zungenmotilität, Zungenkraft und Würgereflex. Als Referenz diente die endoskopische Dysphagieevaluation FEES®, Langmorestandard.
Bestimmt wurden, die Korrelation der einzelnen Parameter mit dem Goldstandard FEES® sowie das Cut-off Kriterium der kombinierten Parameter mit deren Sensitivität und Spezifität.
Ergebnisse: Eine signifikante Korrelation zeigte sich für die Parameter: Dysglossie, feuchter Stimmklang, Zungenmotilität und Zungenkraft. Bei einem Cut-off von 2 und mehr auffälligen Parameter
betrug die Sensitivität: 76%, die Spezifität: 59%.
Schlussfolgerungen: Die klinischen Parameter Dysglossie, feuchter Stimmklang, Zungenmotilität und Zungenkraft korrelieren mit einer therapierelevanten Schluckstörung. Als aussagekräftiges Screeningtool, selbst in Kombination eignen sie sich dagegen nur mäßig.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.