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Prospektive multizentrische Studie zur Effektivität transoraler endolaryngealer Therapieverfahren bei bilateraler Stimmlippenlähmung – phoniatrische Aspekte
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Published: | April 15, 2013 |
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Einleitung: Die operative Therapie von beidseitigen Stimmlippenlähmungen hat eine Verbesserung der Atmung zum Ziel. Dabei muss mit einer Stimmverschlechterung gerechnet werden. Durch stimmschonende operative Verfahren kann die Stimme meist zumindest teilweise erhalten bleiben. Die Zwischenauswertung der prospektiven multizentrischen Studie bezieht sich auf den laryngostroboskopischen Befund und stimmbezogene Daten.
Methoden: Objektive Stimmparameter (Stimmumfang, maximale Phonationszeit, Regularitätsmaß), subjektive Selbsteinschätzung (VHI-12) sowie laryngoskopische und stroboskopische Daten von 16 Patienten aus 5 Einrichtungen wurden vor und 6 Monate nach einer glottiserweiternden Operation erhoben.
Ergebnisse: Bei den Parametern dynamischer Stimmumfang und Tonhöhenumfang war keine signifikante Veränderung zu verzeichnen. Signifikant verschlechterten sich die maximale Phonationszeit und der verbliebene membranöse Teil der Stimmlippe. Die Glottisweite fiel postoperativ signifikant besser aus, ebenso die subjektive Selbsteinschätzung der Stimme (VHI-12).
Schlussfolgerung: Durch die konventionelle Glottiserweiterung verbessert sich die Atemsituation wegen einer größeren Glottisweite. Objektiv ist eine Verschlechterung der Stimmparameter vorhanden. Subjektiv wird die Stimme postoperativ trotz der Zunahme des Glottisspaltes und des Verlustes eines Teils der membranösen Stimmlippe bei Phonation nicht schlechter, sondern eher besser wahrgenommen. Die konventionelle endolaryngeale Mikrochirurgie ist als zuverlässige Methode der Glottiserweiterung anzusehen und kann als therapeutische Reserveoption bei unzureichendem Effekt der laryngealen Stimulation dienen.
Unterstützt durch: MED-EL Medical Electronics, Österreich
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.