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In-vitro Untersuchungen zur Biofilmbildung auf Provox2, Phonax und Blom-Singer Advantage Stimmprothesen
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Published: | April 15, 2013 |
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Einleitung: Bei laryngektomierten Patienten kann Biofilmbildung auf Stimmprothesen zu Funktionsverlust mit Leckage und Aspiration führen. Der Vergleich der Liegedauer verschiedener Stimmprothesentypen zeigt Unterschiede, die möglicherweise auf die unterschiedlichen Prothesenmaterialien zurückzuführen sind. Ziel der in-vitro Studie war es daher, in einem Langzeitversuch die Candida-Mischbiofilmbildung auf Provox2, Phonax und Blom-Singer Advantage Stimmprothesen zu untersuchen.
Methoden: Ventilkläppchen von Provox2 (Silikon, n=6), Phonax (Polyurethan, n=6) und Blom-Singer Advantage (Silikon+7% Silberoxid Beimengung, n=6) Stimmprothesen und Kontroll-Plättchen aus medizinischem Silikon (n=6) wurden in einem in-vitro Mischbiofilm Modell mit Candida albicans und Streptococcus salivarius für 30 Tage inkubiert. Der oberflächliche makroskopische Biofilmbewuchs wurde mittels softwaregestützter Bildanalyse kontinuierlich dokumentiert und in Prozent der Gesamtoberfläche quantifiziert.
Ergebnisse: Je nach Prothesenmaterial konnten Phasen unterschiedlicher Biofilmbildung festgestellt werden; Phonax: initial starke Biofilmbildung von 25–45%, anschließend Anstieg auf bis zu 85%, Provox2: initial <10%, anschließend Plateauphase bei 50–65%, Blom-Singer Advantage: initial <10%, anschließend Plateauphase bei 18–30%, Silikonkontrolle: initial 5–15%, dann Plateauphase bei 30–40%.
Schlussfolgerungen: Die in-vitro gemessene Biofilmresistenz unterstützt den klinischen Einsatz der Blom-Singer Advantage Prothese bei Patienten mit frühzeitigen biofilmassoziierten Leckagen. Die gezeigte in-vitro Langzeitmessung der Biofilmbildung bei Standard Prothesenmaterialien ermöglicht weitere gezielte Kunststoffselektion und -entwicklung bei Stimmprothesen.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.