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Richtungshören und Sprachverstehen in realitätsnahen Störgeräuschsituationen bei CI-Nutzern
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Published: | April 15, 2013 |
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Einleitung: Im klinischen Setup für audiologische Messungen werden üblicherweise wenige Lautsprecher zur Messung des Sprachverstehens und des Richtungshörens eingesetzt. Diese Anordnung ist jedoch nicht ausreichend, um Messungen unter für den Patienten realistischen Bedingungen durchzuführen.
Material und Methode: Durch den Einsatz von einer Mehrzahl an Lautsprechern können Lokalisationstests mit höchster Genauigkeit durchgeführt werden. Weiterhin ermöglicht das Wiedergabeverfahren „Wellenfeldsynthese“ (WFS) die Erzeugung von Hörereignissen unabhängig von der Position der Wiedergabelautsprecher. Das hier vorstellte Wiedergabe-System besteht aus einer Lautsprecheranordnung von 128 Lautsprechern.
In der vorgestellten Studie wird das Sprachverstehen im Störgeräusch mit dem Oldenburger Satztest in einer Situation mit mehreren Störschallquellen bzw. bewegten Störschallquellen bei Nutzern von Cochlea-Implantaten (CI) und Normalhörenden (NH) untersucht.
Ergebnisse: Die Sprachverständlichkeitsschwelle der CI-Träger ist signifikant schlechter (zwischen 6 und 15 dB) als die NH-Gruppe. Die Lokalisationsgenauigkeit und -unsicherheit wurde für 13 Normalhörende und 12 CI-Nutzer bei sieben Testwinkeln ermittelt. Die Ergebnisse der NH-Gruppe sind mit den aus der Literatur bekannten Werten von wenigen Grad vergleichbar, wohingegen die Leistung der CI-Gruppe stark variiert.
Schlussfolgerung: Eine beidseitige Versorgung führt bei der Mehrheit der Probanden zu einem besseren Sprachverstehen im Störgeräusch und zu einer signifikanten Verbesserung des Lokalisationsfehlers um 35°.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.