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Hochgradige kombinierte Schwerhörigkeit – Optionen der Hörverbesserung
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Published: | April 15, 2013 |
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Hochgradige kombinierte Schwerhörigkeiten stellen auch heute eine große Herausforderung für die Wiederherstellung des Hörvermögens dar. Dies umso mehr bei Patienten die bereits im Sinne einer Radikalhöhle voroperiert sind. Hier kann häufig eine konventionelle Hörgeräteversorgung aufgrund der Okklusion schwierig und nur intermittierend zu tragen sein.
Wir stellen hier vier seit 2010 in unserer Klinik versorgte Patienten mit symmetrischem hochgradigen kombiniertem Hörverlust vor. Eine Patientin wurde mit einem BAHA versorgt, zwei Patientinnen mit einem DACS und eine Patientin wurde mit einem Cochlea-Implantat versorgt. Die jeweiligen anderen Ohren blieben mit konventionellen Hörgeräten versorgt.
Im Freiburger Einsilber Test im Freifeld erzielte die Patientin mit dem Cochlea-Implantat 3 Monate nach Implantation einen Sprachverständnis von 55% und bei Zählwörter 80%. Der Trageversuch mit BAHA BP 110 Power am KL Bügel beim gleichen Test ergab 50% Sprachverständnis. Eine Patientin mit DACS Implantat (1 Jahr nach Operation) erzielte 90% Sprachverständnis beim Freiburger Einsilber Test im Freifeld, die andere beim Göttinger Satztest in Ruhe einen SRT von 58,4 dB.
Schlussfolgerung: Mit BAHA, Sound- und Bonebridge sowie dem Cochlea-Implantat steht uns aktuell eine Batterie von möglichen Versorgungen hochgradiger kombinierter Schwerhörigkeiten zur Verfügung. Idealerweise sollte auch das DACS einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich werden. Die jeweilige Versorgung soll individuell, patientenorientiert erfolgen und nach Möglichkeit den (realistischen) Erwartungen und Bedürfnissen des Patienten entsprechen. Hier gilt es, sowohl den Weg als auch das Ziel im Auge zu behalten.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.