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84th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

08.05. - 12.05.2013, Nürnberg

Ergebnisse der Therapie von Glomus caroticum und vagale: Eine retrospektive Analyse von 2000–2010

Meeting Abstract

  • corresponding author Julian Künzel - Hals- Nasen- Ohrenklinik, Kopf- und Halschirurgie, Erlangen
  • Michael Koch - Hals- Nasen- Ohrenklinik, Kopf- und Halschirurgie, Erlangen
  • Christoph Brase - Hals- Nasen- Ohrenklinik, Kopf- und Halschirurgie, Erlangen
  • Heinrich Iro - Hals- Nasen- Ohrenklinik, Kopf- und Halschirurgie, Erlangen
  • Johannes Zenk - Hals- Nasen- Ohrenklinik, Kopf- und Halschirurgie, Erlangen

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Nürnberg, 08.-12.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13hnod158

doi: 10.3205/13hnod158, urn:nbn:de:0183-13hnod1584

Published: April 15, 2013

© 2013 Künzel et al.
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Einleitung: Die Therapieergebnisse nach primärer Chirurgie oder primärer stereotaktischer Bestrahlung (SRT) von Glomus caroticum (GC) und Glomus vagale (GV) Tumoren wurden analysiert.

Material und Methoden: Zwischen 2000 und 2010 wurden insgesamt 24 Patienten (Mittelwert: 54, 2 Jahre) mit 21 GC und 5 GV behandelt. Die Endpunkte der Auswertung waren Langzeittumorkontrolle nach Chirurgie oder Bestrahlung, sowie der posttherapeutische Hirnnervenstatus und die damit assoziierte Funktionalität.

Ergebnisse: 21 GC bei 19 Patienten wurden nach Shamblin eingeteilt: Klasse I, 61.9% (n=13); Klasse II, 33,3% (n=7); Klasse III, 4,7% (n=1). 16 GC (76.2%) und 4 GV wurden operiert und 3 GC (14.3%) und 1 GV (20%) wurden primär bestrahlt. 2 GC (9,5%) wurden klinisch beobachtet. Bei 4 Patienten (25%) mit GC zeigten sich postoperativ permanente Hirnnervenparesen und bei allen Patienten mit GV (100%). Nach primärer Radiatio traten keine Hirnnervenparesen auf. Die Tumorkontrollrate für GC und GV lag nach Therapie bei 100%. Nur 1 klinisch beobachteter GC zeigte langsame Tumorprogression. Die mediane Nachbeobachtungszeit war 5,7 Jahre (R=1; 14,4). Schlussfolgerungen: Bei unilateralen GC gilt ein primär operatives Vorgehen als Therapie der Wahl. Bei älteren Patienten mit regelrechter Hirnnervenfunktion, oder bei bilateralen Tumoren ist ein radikal chirurgisches Vorgehen kritisch zu bewerten. Im Falle von ausgedehnten GC stellt eine Tumorverkleinerung mit Funktionserhalt und die Option einer adjuvanten Strahlentherapie eine adäquate Behandlungsoption dar. Da nach Resektion von GV nahezu in allen Fällen mit Hirnnervenparesen zu rechnen ist, sollte eine primäre Bestrahlung gleichwertig angeboten werden. Eine individuelle multimodale Therapiestrategie ist im Falle multipler Kopf- und Hals Paragangliome notwendig, um eine akzeptable Lebensqualität und langfristige Tumorkontrolle zu erreichen.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.