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Postoperativer Schmerz bei Kindern nach HNO-Eingriffen
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Published: | April 4, 2012 |
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Einleitung: Um die postoperative Schmerztherapie bei Kindern nach HNO-Eingriffen zu evaluieren und zu verbessern, wurde mit Hilfe des medizinischen Benchmark-Projektes QUIPSI eine standardisierte Datenerhebung durchgeführt.
Methoden: Innerhalb von 6 Monaten wurden 218 Kinder nach HNO-Eingriffen für die Studie gescreent. Neben einem Fragebogen, der Schmerzparameter, funktionelle Einschränkungen und Nebenwirkungen der Schmerztherapie erfasste, wurden epidemiologische Parameter und perioperative Prozessparameter erhoben. Die Daten wurden mit anderen an QUIPSI teilnehmenden Kliniken verglichen.
Ergebnisse: Insgesamt konnten 134 Patienten zwischen 3 und 18 Jahren (Mittelwert 5,5 Jahre) in die Studie eingeschlossen werden. Es wurden typische HNO-Kinder-Operationen vorgenommen. Die Parazentese bzw. Paukendrainage stand dabei mit 122 Fällen an erster Stelle.
Kinder, die tonsillektomiert worden waren, bejahten die Frage nach Schmerzen bei Husten oder tiefem Luftholen signifikant häufiger, als Kinder die eine Adenotomie mit Paukendrainage/Parazentese (p=0,041) bzw. nur ein Paukendrainage bzw. Parazentese (p=0,001) erhielten. Im Vergleich mit anderen Kliniken belegte die HNO-Klinik Jena bei allen Parametern Ränge in der oberen Hälfte des Feldes, außer bei der postoperativen Müdigkeit und Schmerzen beim Husten bzw. Luftholen. Diese Ergebnisse zeigen, dass die postoperative Schmerztherapie noch zu verbessern ist. Im Vergleich zu allen anderen Kliniken, klagten die Kinder in Jena am seltensten über postoperative Übelkeit (14% der Patienten).
Schlussfolgerung: Die Datenerhebung zeigte die gute Anwendbarkeit von QUIPSI bei Kindern ab 4 Jahren. Die hohen Schmerzwerte zeigen Defizite in der postoperativen Schmerztherapie. Sowohl NSAR als auch Opioide scheinen häufig unterdosiert zu sein.
Unterstützt durch: Projektteam QUIPS Jena