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Plasminogen Activator Inhibitor-1 (PAI-1) reguliert Leukozytenakkumulation und mikrovaskuläre Dysfunktion im postischämischen Gewebe über low density lipoprotein receptor-related protein-1 (LRP-1)
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Published: | April 4, 2012 |
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Einleitung: Ischämie-Reperfusion (I/R) wird als Hauptursache für Gewebedysfunktion nach Transplantation angesehen. Der Verlust der mikrovaskulären Integrität und die Akkumulation von Leukozyten im reperfundierten Gewebe sind maßgeblich an der Pathogenese des I/R-Schadens beteiligt. Das Ziel dieser Studie war, die Bedeutung von PAI-1, einem der wichtigsten endogenen Inhibitoren des fibrinolytischen Systems, für diese Prozesse zu untersuchen.
Methoden: Zur Analyse der Leukozytenrekrutierung wurde in vivo Transilluminationsmikroskopie am M. cremaster von Wildtyp (WT) und PAI-1-/- Mäusen verwendet. Als Maß für die mikrovaskuläre Permeabilität wurde die Extravasation von FITC-Dextran mittels in vivo Fluoreszenzmikroskopie bestimmt.
Ergebnisse: Nach I/R (30/120 min) kam es gegenüber schein-operierten Tieren zu einem signifikanten Anstieg der Anzahl intravaskulär adhärenter und in das Gewebe transmigrierter neutrophiler Granulozyten. Dieser Anstieg war in PAI-1-/- Tieren und in WT-Tieren, welche den LRP-1-Inhibitor receptor-associated protein (RAP) erhielten, signifikant vermindert. Darüber hinaus führte die intraskrotale Injektion von PAI-1 zu einer Dosis-abhängigen Erhöhung von Leukozytenadhärenz und –transmigration. Diese Erhöhung war in RAP-behandelten WT-Tieren fast komplett aufgehoben. Schließlich verursachte I/R bzw. Stimulation mit PAI-1 eine signifikante Zunahme der Extravasation von FITC-Dextran, welche in PAI-1-/- Tieren oder in WT-Tieren, welche RAP erhielten, signifikant abgeschwächt war.
Schlussfolgerungen: Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass PAI-1 mikrovaskuläre Dysfunktion und Akkumulation von Leukozyten im postischämischen Gewebe über LRP-1 vermittelt. Die Blockade von LRP-1 durch RAP könnte eine neue Strategie zur Prävention des I/R-Schadens darstellen.
Unterstützt durch: Sonderforschungsbereich (SFB) 914, Teilprojekt B3, der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und Friedrich-Baur-Stiftung