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83rd Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

16.05. - 20.05.2012, Mainz

Vergleich der Effekte unterschiedlicher Hörgeräte auf die Schallverarbeitung im primären auditorischen Cortex Mongolischer Wüstenrennmäuse

Meeting Abstract

  • corresponding author Konstantin Tziridis - Universitäts-HNO-Klinik Erlangen, Erlangen
  • Sönke Ahlf - Universitäts-HNO-Klinik Erlangen, Erlangen
  • Michael Heiden - Universitäts-HNO-Klinik Erlangen, Erlangen
  • Holger Schulze - Universitäts-HNO-Klinik Erlangen, Erlangen

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 83. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Mainz, 16.-20.05.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12hnod556

doi: 10.3205/12hnod556, urn:nbn:de:0183-12hnod5564

Published: April 4, 2012

© 2012 Tziridis et al.
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Pathologische Beeinträchtigungen des peripheren auditorischen Systems führen zu Hörschwellenverlusten, die beim Menschen im Allgemeinen durch den Einsatz individuell angepasster Hörgeräte (HG) zu kompensieren versucht werden. Nicht selten lösen diese Anpassungen vorhandene Hör- und Sprachwahrnehmungsdefizite aber nur unzureichend, so dass das HG vom Patienten abgelehnt wird. Da jedwede bewusste Wahrnehmung durch cortikale Verarbeitungsprozesse bestimmt wird, untersuchen wir in dieser Studie den Effekt zweier unterschiedlicher HG – eines Einkanal- (HG1) und eines Sechskanalgerätes (HG6) – auf die Schallverarbeitung im primären auditorischen Cortex (A1) Mongolischer Wüstenrennmäuse.

Einzel- und Multizellantworten (N=436) auf Reintöne wurden aus den linken A1 von 10 Tiere mit und ohne HG abgeleitet. In gesunden, normalhörenden Individuen fanden wir bei eingeschaltetem HG1 eine starke Erhöhung der Feuerrate und eine Verschiebung der Bestfrequenz (BF) im Vergleich zu Kontrollmessungen bei ausgeschaltetem HG. Im Gegensatz dazu zeigten die gleichen Tiere nach Hörschädigung (2 kHz, 115 dB, 75 min) keinerlei signifikante Steigerung der Aktivitätsrate oder Verschiebung der BF durch das HG1. Im Gegensatz zu diesen Effekten zeigten erste Ableitungen mit dem HG6 im hörgeschädigten Tier einen Anstieg der neuronalen Feuerrate und eine BF-Verschiebung vergleichbar der in gesunden Tieren.

Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass traumabedingte Veränderungen der cortikalen Schallverarbeitung durch die Verwendung eines einfachen Hörgeräts (HG1) nicht ausgeglichen werden können, während dies mit einem moderneren Gerät (HG6) zumindest verbessert zu sein scheint.

Wir danken der Firma Geers Hörgeräte für die Bereitstellung des HG6.

Der Erstautor weist auf folgenden Interessenkonflikt hin: Die Firma Geers Hörgeräte hat uns 2 Hörgeräte zur Verfügung gestellt.